| Song | Des Kaisers Neue Kleider |
| Artist | Reinhard Mey |
| Album | Lieder Der 80er Jahre |
| Download | Image LRC TXT |
| Nicht weit von meiner Wohnung wurde vor nicht langer Zeit | |
| Was ich durchaus begrüß', ein Kindergarten eingeweiht | |
| Nun muss noch auf den Rasenplatz davor ein Stück Kultur | |
| Nicht etwa eine Schaukel, nein, eine Skulptur! | |
| Dafür hat man einen Künstler aus Grönland engagiert | |
| Der dort mit Schmieröl und Walfischkot experimentiert | |
| Ich hab' nichts gegen Eskimos, ich frag' mich nur, warum | |
| Laufen bei uns so viele arbeitslose Bildhauer herum | |
| Wie dem auch sei, das Kunstamt hat auch für mein Steuergeld | |
| Die Plastik „Kind und Chaos“ auf dem Rasen aufgestellt | |
| Seitdem trau'n sich die Kinder nur mit Tränen und Geschrei | |
| Und auch nur unter Strafandrohung an dem Ding vorbei | |
| Nicht eine Taube, die auf „Kind und Chaos“ niederschwebt | |
| Und kein Hund muss so nötig, dass er's Bein daran hebt | |
| Was mich betrifft, ich hab' die Faxen satt | |
| Sieht denn hier keiner, dass der Kaiser keine Kleider anhat? | |
| Das ist weder neu noch orginell, das ist nur beknackt – | |
| Seht doch mal richtig hin, der arme Kerl ist splitternackt! | |
| Mit Cola, Chips und Popcorn sitz' ich voll Erwartung da | |
| Im Fernseh'n kommt der große Showstar aus Amerika | |
| Und die Programmzeitschrift sagt, der sei dort unheimlich beliebt | |
| Die Klasse Entertainer, die es halt nur drüben gibt | |
| Und damit man ihn nun auch in uns'ren Landen entdeckt | |
| Hat ein Redakteur wochenlang bei ihm Speichel geleckt | |
| Aha, die Show fängt an, jetzt zeigt er, dass er tanzen kann | |
| Wie die Hupfdohlen von der Volkstanzgruppe nebenan | |
| Und dann singt er Evergrenns und lässt auch „Mamie Blue“ nicht aus | |
| Oh, Mann, diese Meterware hängt mir so zum Halse 'raus | |
| Und eigentlich nimmt's jedes Schlagersternchen mit ihm auf | |
| Denn „People“ und „My Way“ hat hier auch jeder Trottel drauf | |
| Und den Sketch auf Englisch würd' ich sicher auch nicht versteh'n | |
| Hätt' ich ihn nicht drei Klassen besser mit Hans Moser geseh'n | |
| Was mich betrifft, ich hab' die Faxen satt | |
| Sieht denn hier keiner, daß der Kaiser keine Kleider anhat? | |
| Das ist weder neu noch orginell, das ist nur beknackt – | |
| Seht doch mal richtig hin, der arme Kerl ist splitternackt! | |
| Was früher meine Kneipe war, heißt heute „Chez Janine“ | |
| Janine heißt Jutta Specht und macht jetzt auf „Nouvelle Cuisine“ | |
| Und weil was „Neu“ und „Küche“ heißt, mich brennend interessiert | |
| Hab' ich dann auch das große Feinschmecker-Menu probiert: | |
| Als Vorspeise den Gurkenwürfel auf Kressepüree | |
| In hausgemachtem Kräutersud mit Wacholdergelee | |
| Danach ein handgeschnitt'nes Steak vom selbstgeheizten Grill | |
| Hauchdünn, dazu Karottensplitter mit pochiertem Dill | |
| Nach langem Suchen hab' ich dann auch das Dessert entdeckt | |
| Geraspeltes Melonenmark, mit Kokos abgeschmeckt | |
| Wer nun so'n spackes Handtuch ist, wie ich, ist drauf erpicht | |
| Dass er ordentlich Nachschlag kriegt – gab es aber nicht | |
| Dafür 'ne dicke Rechnung, mit dem letzten Wechselgeld | |
| Hab' ich mich bei der nächsten Bratwurstbude angestellt | |
| Was mich betrifft, ich hab' die Faxen satt | |
| Sieht denn hier keiner, daß der Kaiser keine Kleider anhat? | |
| Das ist weder neu noch orginell, das ist nur beknackt – | |
| Seht doch mal richtig hin, der arme Kerl ist splitternackt! | |
| So könnte ich noch stunden-, ach was, tagelang erzähl'n | |
| Von Beutelschneidern, Scharlatanen und sonstigen Gesell'n | |
| Vom großen Opernschöpfer, dem kein Mensch sagt, dass er spinnt | |
| Weil die, die dahin geh'n, ja doch taub und versteinert sind | |
| Vom Lyriker, der sich vor Lachen in die Hose macht | |
| Weil alles glaubt, er habe sich bei seiner Lyrik was gedacht | |
| Vom Städteplaner, der die Schönheit von Beton erklärt | |
| Und dann am Abend in sein Bauernhaus auf's Land rausfährt | |
| Sie gleichen sich im Grunde wie ein Ei dem ander'n gleicht | |
| Wir woll'n ja, dass sie uns verkohl'n, wir glauben ja so leicht | |
| Ein bißchen Skepsis ließe sie schon völlig bloß dasteh'n | |
| Man müsste sich nur angewöh'n, besser hinzuseh'n | |
| Und ruhig lachen, wenn was lächerlich ist, und zwar laut! | |
| Und wenn man auch der einz#ge ist, der sich zu sagen traut: | |
| Was mich betrifft, ich hab' die Faxen satt | |
| Sieht denn hier keiner, daß der Kaiser keine Kleider anhat? | |
| Das ist weder neu noch orginell, das ist nur beknackt – | |
| Seht doch mal richtig hin, der arme Kerl ist splitternackt! |
| Nicht weit von meiner Wohnung wurde vor nicht langer Zeit | |
| Was ich durchaus begrü', ein Kindergarten eingeweiht | |
| Nun muss noch auf den Rasenplatz davor ein Stü ck Kultur | |
| Nicht etwa eine Schaukel, nein, eine Skulptur! | |
| Dafü r hat man einen Kü nstler aus Gr nland engagiert | |
| Der dort mit Schmier l und Walfischkot experimentiert | |
| Ich hab' nichts gegen Eskimos, ich frag' mich nur, warum | |
| Laufen bei uns so viele arbeitslose Bildhauer herum | |
| Wie dem auch sei, das Kunstamt hat auch fü r mein Steuergeld | |
| Die Plastik Kind und Chaos" auf dem Rasen aufgestellt | |
| Seitdem trau' n sich die Kinder nur mit Tr nen und Geschrei | |
| Und auch nur unter Strafandrohung an dem Ding vorbei | |
| Nicht eine Taube, die auf Kind und Chaos" niederschwebt | |
| Und kein Hund muss so n tig, dass er' s Bein daran hebt | |
| Was mich betrifft, ich hab' die Faxen satt | |
| Sieht denn hier keiner, dass der Kaiser keine Kleider anhat? | |
| Das ist weder neu noch orginell, das ist nur beknackt | |
| Seht doch mal richtig hin, der arme Kerl ist splitternackt! | |
| Mit Cola, Chips und Popcorn sitz' ich voll Erwartung da | |
| Im Fernseh' n kommt der gro e Showstar aus Amerika | |
| Und die Programmzeitschrift sagt, der sei dort unheimlich beliebt | |
| Die Klasse Entertainer, die es halt nur drü ben gibt | |
| Und damit man ihn nun auch in uns' ren Landen entdeckt | |
| Hat ein Redakteur wochenlang bei ihm Speichel geleckt | |
| Aha, die Show f ngt an, jetzt zeigt er, dass er tanzen kann | |
| Wie die Hupfdohlen von der Volkstanzgruppe nebenan | |
| Und dann singt er Evergrenns und l sst auch Mamie Blue" nicht aus | |
| Oh, Mann, diese Meterware h ngt mir so zum Halse ' raus | |
| Und eigentlich nimmt' s jedes Schlagersternchen mit ihm auf | |
| Denn People" und My Way" hat hier auch jeder Trottel drauf | |
| Und den Sketch auf Englisch wü rd' ich sicher auch nicht versteh' n | |
| H tt' ich ihn nicht drei Klassen besser mit Hans Moser geseh' n | |
| Was mich betrifft, ich hab' die Faxen satt | |
| Sieht denn hier keiner, da der Kaiser keine Kleider anhat? | |
| Das ist weder neu noch orginell, das ist nur beknackt | |
| Seht doch mal richtig hin, der arme Kerl ist splitternackt! | |
| Was frü her meine Kneipe war, hei t heute Chez Janine" | |
| Janine hei t Jutta Specht und macht jetzt auf Nouvelle Cuisine" | |
| Und weil was Neu" und Kü che" hei t, mich brennend interessiert | |
| Hab' ich dann auch das gro e FeinschmeckerMenu probiert: | |
| Als Vorspeise den Gurkenwü rfel auf Kressepü ree | |
| In hausgemachtem Kr utersud mit Wacholdergelee | |
| Danach ein handgeschnitt' nes Steak vom selbstgeheizten Grill | |
| Hauchdü nn, dazu Karottensplitter mit pochiertem Dill | |
| Nach langem Suchen hab' ich dann auch das Dessert entdeckt | |
| Geraspeltes Melonenmark, mit Kokos abgeschmeckt | |
| Wer nun so' n spackes Handtuch ist, wie ich, ist drauf erpicht | |
| Dass er ordentlich Nachschlag kriegt gab es aber nicht | |
| Dafü r ' ne dicke Rechnung, mit dem letzten Wechselgeld | |
| Hab' ich mich bei der n chsten Bratwurstbude angestellt | |
| Was mich betrifft, ich hab' die Faxen satt | |
| Sieht denn hier keiner, da der Kaiser keine Kleider anhat? | |
| Das ist weder neu noch orginell, das ist nur beknackt | |
| Seht doch mal richtig hin, der arme Kerl ist splitternackt! | |
| So k nnte ich noch stunden, ach was, tagelang erz hl' n | |
| Von Beutelschneidern, Scharlatanen und sonstigen Gesell' n | |
| Vom gro en Opernsch pfer, dem kein Mensch sagt, dass er spinnt | |
| Weil die, die dahin geh' n, ja doch taub und versteinert sind | |
| Vom Lyriker, der sich vor Lachen in die Hose macht | |
| Weil alles glaubt, er habe sich bei seiner Lyrik was gedacht | |
| Vom St dteplaner, der die Sch nheit von Beton erkl rt | |
| Und dann am Abend in sein Bauernhaus auf' s Land rausf hrt | |
| Sie gleichen sich im Grunde wie ein Ei dem ander' n gleicht | |
| Wir woll' n ja, dass sie uns verkohl' n, wir glauben ja so leicht | |
| Ein bi chen Skepsis lie e sie schon v llig blo dasteh' n | |
| Man mü sste sich nur angew h' n, besser hinzuseh' n | |
| Und ruhig lachen, wenn was l cherlich ist, und zwar laut! | |
| Und wenn man auch der einz ge ist, der sich zu sagen traut: | |
| Was mich betrifft, ich hab' die Faxen satt | |
| Sieht denn hier keiner, da der Kaiser keine Kleider anhat? | |
| Das ist weder neu noch orginell, das ist nur beknackt | |
| Seht doch mal richtig hin, der arme Kerl ist splitternackt! |
| Nicht weit von meiner Wohnung wurde vor nicht langer Zeit | |
| Was ich durchaus begrü', ein Kindergarten eingeweiht | |
| Nun muss noch auf den Rasenplatz davor ein Stü ck Kultur | |
| Nicht etwa eine Schaukel, nein, eine Skulptur! | |
| Dafü r hat man einen Kü nstler aus Gr nland engagiert | |
| Der dort mit Schmier l und Walfischkot experimentiert | |
| Ich hab' nichts gegen Eskimos, ich frag' mich nur, warum | |
| Laufen bei uns so viele arbeitslose Bildhauer herum | |
| Wie dem auch sei, das Kunstamt hat auch fü r mein Steuergeld | |
| Die Plastik Kind und Chaos" auf dem Rasen aufgestellt | |
| Seitdem trau' n sich die Kinder nur mit Tr nen und Geschrei | |
| Und auch nur unter Strafandrohung an dem Ding vorbei | |
| Nicht eine Taube, die auf Kind und Chaos" niederschwebt | |
| Und kein Hund muss so n tig, dass er' s Bein daran hebt | |
| Was mich betrifft, ich hab' die Faxen satt | |
| Sieht denn hier keiner, dass der Kaiser keine Kleider anhat? | |
| Das ist weder neu noch orginell, das ist nur beknackt | |
| Seht doch mal richtig hin, der arme Kerl ist splitternackt! | |
| Mit Cola, Chips und Popcorn sitz' ich voll Erwartung da | |
| Im Fernseh' n kommt der gro e Showstar aus Amerika | |
| Und die Programmzeitschrift sagt, der sei dort unheimlich beliebt | |
| Die Klasse Entertainer, die es halt nur drü ben gibt | |
| Und damit man ihn nun auch in uns' ren Landen entdeckt | |
| Hat ein Redakteur wochenlang bei ihm Speichel geleckt | |
| Aha, die Show f ngt an, jetzt zeigt er, dass er tanzen kann | |
| Wie die Hupfdohlen von der Volkstanzgruppe nebenan | |
| Und dann singt er Evergrenns und l sst auch Mamie Blue" nicht aus | |
| Oh, Mann, diese Meterware h ngt mir so zum Halse ' raus | |
| Und eigentlich nimmt' s jedes Schlagersternchen mit ihm auf | |
| Denn People" und My Way" hat hier auch jeder Trottel drauf | |
| Und den Sketch auf Englisch wü rd' ich sicher auch nicht versteh' n | |
| H tt' ich ihn nicht drei Klassen besser mit Hans Moser geseh' n | |
| Was mich betrifft, ich hab' die Faxen satt | |
| Sieht denn hier keiner, da der Kaiser keine Kleider anhat? | |
| Das ist weder neu noch orginell, das ist nur beknackt | |
| Seht doch mal richtig hin, der arme Kerl ist splitternackt! | |
| Was frü her meine Kneipe war, hei t heute Chez Janine" | |
| Janine hei t Jutta Specht und macht jetzt auf Nouvelle Cuisine" | |
| Und weil was Neu" und Kü che" hei t, mich brennend interessiert | |
| Hab' ich dann auch das gro e FeinschmeckerMenu probiert: | |
| Als Vorspeise den Gurkenwü rfel auf Kressepü ree | |
| In hausgemachtem Kr utersud mit Wacholdergelee | |
| Danach ein handgeschnitt' nes Steak vom selbstgeheizten Grill | |
| Hauchdü nn, dazu Karottensplitter mit pochiertem Dill | |
| Nach langem Suchen hab' ich dann auch das Dessert entdeckt | |
| Geraspeltes Melonenmark, mit Kokos abgeschmeckt | |
| Wer nun so' n spackes Handtuch ist, wie ich, ist drauf erpicht | |
| Dass er ordentlich Nachschlag kriegt gab es aber nicht | |
| Dafü r ' ne dicke Rechnung, mit dem letzten Wechselgeld | |
| Hab' ich mich bei der n chsten Bratwurstbude angestellt | |
| Was mich betrifft, ich hab' die Faxen satt | |
| Sieht denn hier keiner, da der Kaiser keine Kleider anhat? | |
| Das ist weder neu noch orginell, das ist nur beknackt | |
| Seht doch mal richtig hin, der arme Kerl ist splitternackt! | |
| So k nnte ich noch stunden, ach was, tagelang erz hl' n | |
| Von Beutelschneidern, Scharlatanen und sonstigen Gesell' n | |
| Vom gro en Opernsch pfer, dem kein Mensch sagt, dass er spinnt | |
| Weil die, die dahin geh' n, ja doch taub und versteinert sind | |
| Vom Lyriker, der sich vor Lachen in die Hose macht | |
| Weil alles glaubt, er habe sich bei seiner Lyrik was gedacht | |
| Vom St dteplaner, der die Sch nheit von Beton erkl rt | |
| Und dann am Abend in sein Bauernhaus auf' s Land rausf hrt | |
| Sie gleichen sich im Grunde wie ein Ei dem ander' n gleicht | |
| Wir woll' n ja, dass sie uns verkohl' n, wir glauben ja so leicht | |
| Ein bi chen Skepsis lie e sie schon v llig blo dasteh' n | |
| Man mü sste sich nur angew h' n, besser hinzuseh' n | |
| Und ruhig lachen, wenn was l cherlich ist, und zwar laut! | |
| Und wenn man auch der einz ge ist, der sich zu sagen traut: | |
| Was mich betrifft, ich hab' die Faxen satt | |
| Sieht denn hier keiner, da der Kaiser keine Kleider anhat? | |
| Das ist weder neu noch orginell, das ist nur beknackt | |
| Seht doch mal richtig hin, der arme Kerl ist splitternackt! |