| Song | Die Homestory |
| Artist | Reinhard Mey |
| Album | Live '84 |
| Download | Image LRC TXT |
| Ich hielt den Hörer noch in der Hand | |
| Und als ich noch starr vor Schrecken stand | |
| Wurde mir erst bewusst, ich hatte soeben | |
| Mein Einverständnis für eine Homestory gegeben | |
| Noch klangen unheilschwer die Worte in mir: | |
| „Wir kommen dann am Dienstag, um viertel vor vier | |
| Wir halten Sie auch gar nicht auf, nach anderthalb Stunden | |
| Ist alles im Kasten, wir sind wieder verschwunden | |
| Wir machen ein paar Fotos von Ihnen, und dann | |
| Erzähl'n Sie mir, wie das alles begann.“ | |
| Der Dienstag kam, und um die Mittagszeit | |
| Klingelte es, sie waren zu zweit | |
| Eine Dame mit dem Blick des Löffeljournalisten | |
| Ein Fotograf, beladen mit Koffern und Kisten | |
| „Wir sind wohl etwas früh, bitte stör'n Sie sich nicht | |
| Hm, da schnuppert hier ja ganz wie mein Lieblingsgericht | |
| Ich setz' mich zu Ihnen, Sie können unterdessen | |
| In aller Ruhe zu Ende essen.“ | |
| Ich fragte, ob sie auch was wollten, beide nahmen an | |
| „Nun erzähl'n Sie mal, wie das alles begann.“ | |
| „Tja, das war so“, sagte ich; „Stopp mal“ rief | |
| Die Dame, „Herr Schlottke, na los das ist doch ein Motiv | |
| Sie könnten schon mal das Licht auspacken.“ | |
| Herr Schlottke kaute noch auf beiden Backen | |
| Begann Stativ und Lampen zu installier'n | |
| Ohne dabei seinen Teller aus den Augen zu verlier'n | |
| „Also, gut seh'n Sie nicht aus“, sprach die Dame, „vielleicht schminken | |
| Sie sich noch ein wenig, während wir Kaffee trinken | |
| Und vielleicht zieh'n Sie sich auch ein bisschen netter an | |
| Danach erzähl'n Sie mir, wie das alles begann.“ | |
| Als ich wiederkam, war der Cognac niedergemacht | |
| Meine Frau hatte zum dritten Male Kaffee gebracht | |
| Der Fotograf nicht faul, in der Rechten ein Stück Kuchen | |
| Begann für's Licht eine zweite Steckdose zu suchen | |
| Von der ersten, die er fand, zeugte nur ein schwarzes Loch | |
| Aus dem es ungeheuer nach verbranntem Kabel roch | |
| Und gleich danach schlug er behende | |
| Für die Lampen ein paar Nägel in Türen und Wände | |
| „Auf ein paar Löcher“, sprach die Dame, „kommt's ja wohl nicht an | |
| Und nun erzähl'n Sie doch mal, wie das alles begann.“ | |
| „Tja, also..“, „Richtig“ rief sie, „das sagten Sie schon! | |
| Ach verzeih'n Sie, dürft' ich mal an Ihr Telefon? | |
| Ich müsste schnell für morgen zwei Termine umbuchen | |
| Vielleicht könnten Sie schon mal die Vorwahl von Madrid raussuchen.“ | |
| Im Wohnzimmer schrie der Fotograf | |
| Der beim Nageln auf der Leiter seinen Zeigefinger traf | |
| Im Fallen muss der den Vorhang noch ergriffen haben | |
| Denn er lag am Boden, von Gardinen begraben | |
| Die Dame sprach: „Ich ruf noch rasch zuhause an | |
| Und dann erzähl'n Sie mir, wie das alles begann.“ | |
| Der Fotograf hatte sich außer Gefecht gesetzt | |
| Und ich hoffte insgeheim: Vielleicht gehen Sie jetzt | |
| Dabei hatt' ich nur den alten Grundsatz ganz vergessen: | |
| Ein Journalist geht niemals vor dem Abendessen! | |
| Und da saßen sie auch schon, die Serviette vor dem Bauch | |
| „So ein Arbeitstag macht hungrig, ganz schön durstig macht er auch | |
| Und wenn Sie zufällig an der Küche vorbeikommen | |
| Ich hätt' gern noch etwas von der Vorspeise genommen | |
| Und nach dem Nachtisch setzen wir uns rasch nach nebenan | |
| Und Sie erzähl'n mir dann, wie das alles begann.“ | |
| Als die Dame aufstand, torkelte sie bereits leicht | |
| Und hätte fast noch das Sofa erreicht | |
| Zerbrach dabei jedoch eine antike Vase und lallte: | |
| „Na, is' ja nich' so schlimm, war ja sowieso 'ne alte.“ | |
| Ein äußerst heft'ger Schluckauf begann sie zu quäl'n | |
| Zwischendurch versuchte sie, von ihrer Kindheit zu erzähl'n | |
| Der Fotograf war, wie erwartet, sinnlos betrunken | |
| Im Sessel röchelnd in Tiefschlaf versunken | |
| Die Dame sah mich mit glas'gen Walrossaugen an | |
| Und rülpste: „Nu erzähl'n Sie mal, wie das alles begann.“ | |
| Ich stand auf und trug schon mal die Scherben hinaus | |
| Löschte leis' den Zigarettenbrand im Sofakissen aus | |
| Begann die Speisereste vom Teppich zu räumen | |
| Rief ein Taxi und weckte meine zwei aus ihren Träumen | |
| Die Redakteurin flüsterte, nach einem Blick zur Uhr: | |
| „Genug getan für heute, blinder Eifer schadet nur | |
| Die Story ist ja schon so gut wie fertig, keine Sorgen | |
| Und Fotos kann ich mir auch aus dem Archiv besorgen.“ | |
| Vier Wochen später las ich in der Illustrierten dann | |
| Völlig sprachlos, wie das alles begann |
| Ich hielt den H rer noch in der Hand | |
| Und als ich noch starr vor Schrecken stand | |
| Wurde mir erst bewusst, ich hatte soeben | |
| Mein Einverst ndnis fü r eine Homestory gegeben | |
| Noch klangen unheilschwer die Worte in mir: | |
| Wir kommen dann am Dienstag, um viertel vor vier | |
| Wir halten Sie auch gar nicht auf, nach anderthalb Stunden | |
| Ist alles im Kasten, wir sind wieder verschwunden | |
| Wir machen ein paar Fotos von Ihnen, und dann | |
| Erz hl' n Sie mir, wie das alles begann." | |
| Der Dienstag kam, und um die Mittagszeit | |
| Klingelte es, sie waren zu zweit | |
| Eine Dame mit dem Blick des L ffeljournalisten | |
| Ein Fotograf, beladen mit Koffern und Kisten | |
| Wir sind wohl etwas frü h, bitte st r' n Sie sich nicht | |
| Hm, da schnuppert hier ja ganz wie mein Lieblingsgericht | |
| Ich setz' mich zu Ihnen, Sie k nnen unterdessen | |
| In aller Ruhe zu Ende essen." | |
| Ich fragte, ob sie auch was wollten, beide nahmen an | |
| Nun erz hl' n Sie mal, wie das alles begann." | |
| Tja, das war so", sagte ich Stopp mal" rief | |
| Die Dame, Herr Schlottke, na los das ist doch ein Motiv | |
| Sie k nnten schon mal das Licht auspacken." | |
| Herr Schlottke kaute noch auf beiden Backen | |
| Begann Stativ und Lampen zu installier' n | |
| Ohne dabei seinen Teller aus den Augen zu verlier' n | |
| Also, gut seh' n Sie nicht aus", sprach die Dame, vielleicht schminken | |
| Sie sich noch ein wenig, w hrend wir Kaffee trinken | |
| Und vielleicht zieh' n Sie sich auch ein bisschen netter an | |
| Danach erz hl' n Sie mir, wie das alles begann." | |
| Als ich wiederkam, war der Cognac niedergemacht | |
| Meine Frau hatte zum dritten Male Kaffee gebracht | |
| Der Fotograf nicht faul, in der Rechten ein Stü ck Kuchen | |
| Begann fü r' s Licht eine zweite Steckdose zu suchen | |
| Von der ersten, die er fand, zeugte nur ein schwarzes Loch | |
| Aus dem es ungeheuer nach verbranntem Kabel roch | |
| Und gleich danach schlug er behende | |
| Fü r die Lampen ein paar N gel in Tü ren und W nde | |
| Auf ein paar L cher", sprach die Dame, kommt' s ja wohl nicht an | |
| Und nun erz hl' n Sie doch mal, wie das alles begann." | |
| Tja, also..", Richtig" rief sie, das sagten Sie schon! | |
| Ach verzeih' n Sie, dü rft' ich mal an Ihr Telefon? | |
| Ich mü sste schnell fü r morgen zwei Termine umbuchen | |
| Vielleicht k nnten Sie schon mal die Vorwahl von Madrid raussuchen." | |
| Im Wohnzimmer schrie der Fotograf | |
| Der beim Nageln auf der Leiter seinen Zeigefinger traf | |
| Im Fallen muss der den Vorhang noch ergriffen haben | |
| Denn er lag am Boden, von Gardinen begraben | |
| Die Dame sprach: Ich ruf noch rasch zuhause an | |
| Und dann erz hl' n Sie mir, wie das alles begann." | |
| Der Fotograf hatte sich au er Gefecht gesetzt | |
| Und ich hoffte insgeheim: Vielleicht gehen Sie jetzt | |
| Dabei hatt' ich nur den alten Grundsatz ganz vergessen: | |
| Ein Journalist geht niemals vor dem Abendessen! | |
| Und da sa en sie auch schon, die Serviette vor dem Bauch | |
| So ein Arbeitstag macht hungrig, ganz sch n durstig macht er auch | |
| Und wenn Sie zuf llig an der Kü che vorbeikommen | |
| Ich h tt' gern noch etwas von der Vorspeise genommen | |
| Und nach dem Nachtisch setzen wir uns rasch nach nebenan | |
| Und Sie erz hl' n mir dann, wie das alles begann." | |
| Als die Dame aufstand, torkelte sie bereits leicht | |
| Und h tte fast noch das Sofa erreicht | |
| Zerbrach dabei jedoch eine antike Vase und lallte: | |
| Na, is' ja nich' so schlimm, war ja sowieso ' ne alte." | |
| Ein u erst heft' ger Schluckauf begann sie zu qu l' n | |
| Zwischendurch versuchte sie, von ihrer Kindheit zu erz hl' n | |
| Der Fotograf war, wie erwartet, sinnlos betrunken | |
| Im Sessel r chelnd in Tiefschlaf versunken | |
| Die Dame sah mich mit glas' gen Walrossaugen an | |
| Und rü lpste: Nu erz hl' n Sie mal, wie das alles begann." | |
| Ich stand auf und trug schon mal die Scherben hinaus | |
| L schte leis' den Zigarettenbrand im Sofakissen aus | |
| Begann die Speisereste vom Teppich zu r umen | |
| Rief ein Taxi und weckte meine zwei aus ihren Tr umen | |
| Die Redakteurin flü sterte, nach einem Blick zur Uhr: | |
| Genug getan fü r heute, blinder Eifer schadet nur | |
| Die Story ist ja schon so gut wie fertig, keine Sorgen | |
| Und Fotos kann ich mir auch aus dem Archiv besorgen." | |
| Vier Wochen sp ter las ich in der Illustrierten dann | |
| V llig sprachlos, wie das alles begann |
| Ich hielt den H rer noch in der Hand | |
| Und als ich noch starr vor Schrecken stand | |
| Wurde mir erst bewusst, ich hatte soeben | |
| Mein Einverst ndnis fü r eine Homestory gegeben | |
| Noch klangen unheilschwer die Worte in mir: | |
| Wir kommen dann am Dienstag, um viertel vor vier | |
| Wir halten Sie auch gar nicht auf, nach anderthalb Stunden | |
| Ist alles im Kasten, wir sind wieder verschwunden | |
| Wir machen ein paar Fotos von Ihnen, und dann | |
| Erz hl' n Sie mir, wie das alles begann." | |
| Der Dienstag kam, und um die Mittagszeit | |
| Klingelte es, sie waren zu zweit | |
| Eine Dame mit dem Blick des L ffeljournalisten | |
| Ein Fotograf, beladen mit Koffern und Kisten | |
| Wir sind wohl etwas frü h, bitte st r' n Sie sich nicht | |
| Hm, da schnuppert hier ja ganz wie mein Lieblingsgericht | |
| Ich setz' mich zu Ihnen, Sie k nnen unterdessen | |
| In aller Ruhe zu Ende essen." | |
| Ich fragte, ob sie auch was wollten, beide nahmen an | |
| Nun erz hl' n Sie mal, wie das alles begann." | |
| Tja, das war so", sagte ich Stopp mal" rief | |
| Die Dame, Herr Schlottke, na los das ist doch ein Motiv | |
| Sie k nnten schon mal das Licht auspacken." | |
| Herr Schlottke kaute noch auf beiden Backen | |
| Begann Stativ und Lampen zu installier' n | |
| Ohne dabei seinen Teller aus den Augen zu verlier' n | |
| Also, gut seh' n Sie nicht aus", sprach die Dame, vielleicht schminken | |
| Sie sich noch ein wenig, w hrend wir Kaffee trinken | |
| Und vielleicht zieh' n Sie sich auch ein bisschen netter an | |
| Danach erz hl' n Sie mir, wie das alles begann." | |
| Als ich wiederkam, war der Cognac niedergemacht | |
| Meine Frau hatte zum dritten Male Kaffee gebracht | |
| Der Fotograf nicht faul, in der Rechten ein Stü ck Kuchen | |
| Begann fü r' s Licht eine zweite Steckdose zu suchen | |
| Von der ersten, die er fand, zeugte nur ein schwarzes Loch | |
| Aus dem es ungeheuer nach verbranntem Kabel roch | |
| Und gleich danach schlug er behende | |
| Fü r die Lampen ein paar N gel in Tü ren und W nde | |
| Auf ein paar L cher", sprach die Dame, kommt' s ja wohl nicht an | |
| Und nun erz hl' n Sie doch mal, wie das alles begann." | |
| Tja, also..", Richtig" rief sie, das sagten Sie schon! | |
| Ach verzeih' n Sie, dü rft' ich mal an Ihr Telefon? | |
| Ich mü sste schnell fü r morgen zwei Termine umbuchen | |
| Vielleicht k nnten Sie schon mal die Vorwahl von Madrid raussuchen." | |
| Im Wohnzimmer schrie der Fotograf | |
| Der beim Nageln auf der Leiter seinen Zeigefinger traf | |
| Im Fallen muss der den Vorhang noch ergriffen haben | |
| Denn er lag am Boden, von Gardinen begraben | |
| Die Dame sprach: Ich ruf noch rasch zuhause an | |
| Und dann erz hl' n Sie mir, wie das alles begann." | |
| Der Fotograf hatte sich au er Gefecht gesetzt | |
| Und ich hoffte insgeheim: Vielleicht gehen Sie jetzt | |
| Dabei hatt' ich nur den alten Grundsatz ganz vergessen: | |
| Ein Journalist geht niemals vor dem Abendessen! | |
| Und da sa en sie auch schon, die Serviette vor dem Bauch | |
| So ein Arbeitstag macht hungrig, ganz sch n durstig macht er auch | |
| Und wenn Sie zuf llig an der Kü che vorbeikommen | |
| Ich h tt' gern noch etwas von der Vorspeise genommen | |
| Und nach dem Nachtisch setzen wir uns rasch nach nebenan | |
| Und Sie erz hl' n mir dann, wie das alles begann." | |
| Als die Dame aufstand, torkelte sie bereits leicht | |
| Und h tte fast noch das Sofa erreicht | |
| Zerbrach dabei jedoch eine antike Vase und lallte: | |
| Na, is' ja nich' so schlimm, war ja sowieso ' ne alte." | |
| Ein u erst heft' ger Schluckauf begann sie zu qu l' n | |
| Zwischendurch versuchte sie, von ihrer Kindheit zu erz hl' n | |
| Der Fotograf war, wie erwartet, sinnlos betrunken | |
| Im Sessel r chelnd in Tiefschlaf versunken | |
| Die Dame sah mich mit glas' gen Walrossaugen an | |
| Und rü lpste: Nu erz hl' n Sie mal, wie das alles begann." | |
| Ich stand auf und trug schon mal die Scherben hinaus | |
| L schte leis' den Zigarettenbrand im Sofakissen aus | |
| Begann die Speisereste vom Teppich zu r umen | |
| Rief ein Taxi und weckte meine zwei aus ihren Tr umen | |
| Die Redakteurin flü sterte, nach einem Blick zur Uhr: | |
| Genug getan fü r heute, blinder Eifer schadet nur | |
| Die Story ist ja schon so gut wie fertig, keine Sorgen | |
| Und Fotos kann ich mir auch aus dem Archiv besorgen." | |
| Vier Wochen sp ter las ich in der Illustrierten dann | |
| V llig sprachlos, wie das alles begann |