Der Graf Liest " Dornr schen"

Der Graf Liest "Dornröschen"
Der Graf Liest " Dornr schen" Lyrics

Song Der Graf Liest "Dornröschen"
Artist Unheilig
Album Winterland EP
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Vor Zeiten war ein König und eine Königin, die sprachen jeden Tag:
\"Ach, wenn wir doch ein Kind hätten!\" und kriegten immer keins.
Da trug es sich zu, als die Königin einmal im Bade saß,
dass ein Frosch aus dem Wasser ans Land kroch und zu ihr sprach:
\"Dein Wunsch wird erfüllt werden, ehe ein Jahr vergeht,
wirst du eine Tochter zur Welt bringen.\"
Was der Frosch gesagt hatte, das geschah,
die Königin gebar ein Mädchen, das war so schön, dass der König vor Freude sich nicht zu lassen wusste und ein großes Fest anstellte.
Er lud nicht bloß seine Freunde, Verwandte und Bekannte,
sondern auch die weisen Frauen dazu ein,
damit sie dem Kind hold und gewogen wären.
Es waren ihrer dreizehn in seinem Reich,
weil er aber nur zwölf goldene Teller hatte,
von welchen sie essen sollten,
so musste eine von ihnen daheim bleiben.
Das Fest wurde mit aller Pracht gefeiert und als es zu Ende war, beschenkten die weisen Frauen das Kind mit ihren Wundergaben:
die eine mit Tugend, die andere mit Schönheit, die dritte mit Reichtum, und so mit allem, was auf der Welt zu wünschen ist.
Als elfe ihre Sprüche eben getan hatten
trat plötzlich die dreizehnte herein. Sie wollte sich dafür rächen,
dass sie nicht eingeladen war,
ohne jemand zu grüssen oder nur anzusehen,
rief sie mit lauter Stimme:
\"Die Königstochter soll sich in ihrem fünfzehnten Jahr
an einer Spindel stechen und tot hinfallen.\"
Und ohne ein Wort weiter zu sprechen,
drehte sie sich um und verliess den Saal.
Alle waren erschrocken, da trat die zwölfte hervor,
die ihren Wunsch noch übrig hatte und weil sie den bösen Spruch nicht aufheben, sondern nur ihn mildern konnte, so sagte sie:
\"Es soll aber kein Tod sein, sondern ein hundertjähriger tiefer Schlaf,
in welchen die Königstochter fällt.\"
Der König, der sein liebes Kind vor dem Unglück gern bewahren wollte, ließ den Befehl ausgehen, dass alle Spindeln im ganzen Königreich vebrannt werden. An dem Mädchen aber wurden die Sprüche der weisen Frauen sämtlich erfüllt, denn es war so schön, sittsam, freundlich und verständig, dass es jedermann, er es ansah, lieb haben musste.
Es geschah, dass an dem Tage, wo es gerade fünfzehn Jahr alt ward,
der König und die Königin nicht zu Haus waren,
und das Mädchen ganz allein im Schloss zurückblieb.
Da ging es allerorten herum, besah Stuben und Kammern,
wie es Lust hatte, und kam endlich auch an einen alten Turm.
Es stieg die enge Wendeltreppe hinauf, und gelangte zu einer kleinen Türe. In dem Schloss steckte ein verrosteter Schlüssel,
und als es umdrehte, sprang die Türe auf,
und da saß in einem kleinen Stübchen eine alte Frau mit einer Spindel
und spann emsig ihren Flachs.
\"Guten Tag, du altes Mütterchen,\" sprach die Königstochter,
\"Was machst du da?\" - \"Ich spinne,
\" sagte die Alte und nickte mit dem Kopf .
\"Was ist das für ein Ding, das so lustig herumspringt?\"
sprach das Mädchen, nahm die Spindel und wollte auch spinnen.
Kaum hatte sie aber die Spindel angerührt,
so ging der Zauberspruch in Erfüllung, und sie stach sich in den Finger.
In dem Augenblick aber, wo sie den Stich empfand,
fiel sie auf das Bett nieder das da stand, und lag in einem tiefen Schlaf.
Und dieser Schlaf verbreite sich über das ganze Schloss:
der König und die Königin, die eben heimgekommen waren
und in den Saal getreten waren, fingen an zuschlafen
und der ganze Hofstaat mit ihnen.
Da schliefen auch die Pferde im Stall, die Hunde im Hof,
die Tauben auf dem Dach, die Fliegen an der Wand, ja,
das Feuer, das auf dem Herde flackerte, wurde still
und schlief ein, und der Braten hörte auf zu brutzeln,
und der Koch, der den Küchenjungen,
weil er etwas versehen hatte, in den Haaren ziehen wollte,
ließ ihn los und schlief. Und der Wind legt sich,
und auf den Bäumen vor dem Schloss regte sich kein Blättchen mehr. Rings um das Schloss aber begann eine Dornenhecke zu wachsen,
die jedes Jahr höher ward, und endlich das ganze Schloss umzog
und darüber hinauswuchs, dass gar nichts davon zu sehen war,
selbst nicht die Fahne auf den Dach.
Es ging aber die Sage in dem Land von
dem schönen schlafenden Dornröschen,
denn so ward die Königstochter genannt,
also dass von Zeit zu Zeit Königssöhne kamen
und durch die Hecke in das Schloss dringen wollten.
Es war ihnen aber nicht möglich, denn die Dornen,
als hätten sie Hände, hielten fest zusammen,
und die Jünglinge blieben darin hängen,
konnten sich nicht wieder losmachen
und starben eines jämmerlichen Todes.
Nach langen Jahren kam wieder einmal ein Königssohn in das Land,
und hörte, wie ein alter Mann von der Dornenhecke erzählte,
es sollte ein Schloss dahinter stehen,
in welchem eine wunderschöne Königstochter,
Dornröschen genannt, schon seit hundert Jahren schliefe,
und mit ihr der König und die Königin und der ganze Hofstaat.
Er wusste auch von seinem Grossvater,
dass schon viele Königssöhne gekommen wären
und versucht hätten, durch die Dornenhecke zu dringen,
aber sie wären darin hängengeblieben
und eines traurigen Todes gestorben. Da sprach der Jüngling:
\"Ich fürchte mich nicht, ich will hinaus
und das schöne Dornröschen sehen.\"
Der gute Alte mochte ihm abraten, wie er wollte,
er hörte nicht auf seine Worte. Nun waren,
aber gerade die hundert Jahre verflossen,
und der Tag war gekommen, wo Dornröschen wieder erwachen sollte.
Als der Königssohn sich der Dornenhecke näherte,
waren es lauter grosse schöne Blumen,
die taten sich von selbst auseinander
und ließen ihn unbeschädigt hindurch,
und hinter ihm taten sie sich wieder als Hecke zusammen.
Im Schlosshof sah er die Pferde und scheckigen Jagdhunde liegen
und schlafen, auf dem Dach sassen die Tauben
und hatten das Köpfchen unter den Flügel gesteckt.
Und als er ins Haus kam, schliefen die Fliegen an der Wand,
der Koch in der Küche hielt noch die Hand,
als wollte er den Jungen anpacken,
und die Magd sass vor dem schwarzen Huhn,
das sollte gerupft werden.
Da ging er weiter und sah im Saale den ganzen Hofstaat liegen
und schlafen, und oben bei dem Throne lag der König und die Königin.
Da ging er noch weiter, und alles war so still,
dass einer seinen Atem hören konnte,
und endlich kam er zu dem Turm
und öffnete die Türe zu der kleinen Stube,
in welcher Dornröschen schlief. Da lag es und war so schön,
dass er die Augen nicht abwenden konnte
und er bückte sich und gab ihm einen Kuss.
Wie er es mit dem Kuss berührt hatte,
schlug Dornröschen die Augen auf, erwachte,
und blickte ihn ganz freundlich an.
Da gingen sie zusammen herab, und der König erwachte
und die Königin und der ganze Hofstaat,
und sahen einander mit grossen Augen an.
Und die Pferde im Hof standen auf und rüttelten sich;
die Jagdhunde sprangen und wedelten;
die Tauben auf dem Dach zogen das Köpfchen unterm Flügel hervor,
sahen umher und flogen ins Feld;
die Fliegen an den Wänden krochen weiter;
das Feuer in der Küche erhob sich,
flackerte und kochte das Essen;
der Braten fing wieder an zu brutzeln;
und der Koch gab dem Jungen eine Ohrfeige,
dass er schrie; und die Magd rupfte das Huhn fertig.
Und da wurde die Hochzeit des Königssohns mit dem Dornröschen
in aller Pracht gefeiert, und sie lebten vergnügt bis an ihr Ende.
Vor Zeiten war ein K nig und eine K nigin, die sprachen jeden Tag:
" Ach, wenn wir doch ein Kind h tten!" und kriegten immer keins.
Da trug es sich zu, als die K nigin einmal im Bade sa,
dass ein Frosch aus dem Wasser ans Land kroch und zu ihr sprach:
" Dein Wunsch wird erfü llt werden, ehe ein Jahr vergeht,
wirst du eine Tochter zur Welt bringen."
Was der Frosch gesagt hatte, das geschah,
die K nigin gebar ein M dchen, das war so sch n, dass der K nig vor Freude sich nicht zu lassen wusste und ein gro es Fest anstellte.
Er lud nicht blo seine Freunde, Verwandte und Bekannte,
sondern auch die weisen Frauen dazu ein,
damit sie dem Kind hold und gewogen w ren.
Es waren ihrer dreizehn in seinem Reich,
weil er aber nur zw lf goldene Teller hatte,
von welchen sie essen sollten,
so musste eine von ihnen daheim bleiben.
Das Fest wurde mit aller Pracht gefeiert und als es zu Ende war, beschenkten die weisen Frauen das Kind mit ihren Wundergaben:
die eine mit Tugend, die andere mit Sch nheit, die dritte mit Reichtum, und so mit allem, was auf der Welt zu wü nschen ist.
Als elfe ihre Sprü che eben getan hatten
trat pl tzlich die dreizehnte herein. Sie wollte sich dafü r r chen,
dass sie nicht eingeladen war,
ohne jemand zu grü ssen oder nur anzusehen,
rief sie mit lauter Stimme:
" Die K nigstochter soll sich in ihrem fü nfzehnten Jahr
an einer Spindel stechen und tot hinfallen."
Und ohne ein Wort weiter zu sprechen,
drehte sie sich um und verliess den Saal.
Alle waren erschrocken, da trat die zw lfte hervor,
die ihren Wunsch noch ü brig hatte und weil sie den b sen Spruch nicht aufheben, sondern nur ihn mildern konnte, so sagte sie:
" Es soll aber kein Tod sein, sondern ein hundertj hriger tiefer Schlaf,
in welchen die K nigstochter f llt."
Der K nig, der sein liebes Kind vor dem Unglü ck gern bewahren wollte, lie den Befehl ausgehen, dass alle Spindeln im ganzen K nigreich vebrannt werden. An dem M dchen aber wurden die Sprü che der weisen Frauen s mtlich erfü llt, denn es war so sch n, sittsam, freundlich und verst ndig, dass es jedermann, er es ansah, lieb haben musste.
Es geschah, dass an dem Tage, wo es gerade fü nfzehn Jahr alt ward,
der K nig und die K nigin nicht zu Haus waren,
und das M dchen ganz allein im Schloss zurü ckblieb.
Da ging es allerorten herum, besah Stuben und Kammern,
wie es Lust hatte, und kam endlich auch an einen alten Turm.
Es stieg die enge Wendeltreppe hinauf, und gelangte zu einer kleinen Tü re. In dem Schloss steckte ein verrosteter Schlü ssel,
und als es umdrehte, sprang die Tü re auf,
und da sa in einem kleinen Stü bchen eine alte Frau mit einer Spindel
und spann emsig ihren Flachs.
" Guten Tag, du altes Mü tterchen," sprach die K nigstochter,
" Was machst du da?" " Ich spinne,
" sagte die Alte und nickte mit dem Kopf .
" Was ist das fü r ein Ding, das so lustig herumspringt?"
sprach das M dchen, nahm die Spindel und wollte auch spinnen.
Kaum hatte sie aber die Spindel angerü hrt,
so ging der Zauberspruch in Erfü llung, und sie stach sich in den Finger.
In dem Augenblick aber, wo sie den Stich empfand,
fiel sie auf das Bett nieder das da stand, und lag in einem tiefen Schlaf.
Und dieser Schlaf verbreite sich ü ber das ganze Schloss:
der K nig und die K nigin, die eben heimgekommen waren
und in den Saal getreten waren, fingen an zuschlafen
und der ganze Hofstaat mit ihnen.
Da schliefen auch die Pferde im Stall, die Hunde im Hof,
die Tauben auf dem Dach, die Fliegen an der Wand, ja,
das Feuer, das auf dem Herde flackerte, wurde still
und schlief ein, und der Braten h rte auf zu brutzeln,
und der Koch, der den Kü chenjungen,
weil er etwas versehen hatte, in den Haaren ziehen wollte,
lie ihn los und schlief. Und der Wind legt sich,
und auf den B umen vor dem Schloss regte sich kein Bl ttchen mehr. Rings um das Schloss aber begann eine Dornenhecke zu wachsen,
die jedes Jahr h her ward, und endlich das ganze Schloss umzog
und darü ber hinauswuchs, dass gar nichts davon zu sehen war,
selbst nicht die Fahne auf den Dach.
Es ging aber die Sage in dem Land von
dem sch nen schlafenden Dornr schen,
denn so ward die K nigstochter genannt,
also dass von Zeit zu Zeit K nigss hne kamen
und durch die Hecke in das Schloss dringen wollten.
Es war ihnen aber nicht m glich, denn die Dornen,
als h tten sie H nde, hielten fest zusammen,
und die Jü nglinge blieben darin h ngen,
konnten sich nicht wieder losmachen
und starben eines j mmerlichen Todes.
Nach langen Jahren kam wieder einmal ein K nigssohn in das Land,
und h rte, wie ein alter Mann von der Dornenhecke erz hlte,
es sollte ein Schloss dahinter stehen,
in welchem eine wundersch ne K nigstochter,
Dornr schen genannt, schon seit hundert Jahren schliefe,
und mit ihr der K nig und die K nigin und der ganze Hofstaat.
Er wusste auch von seinem Grossvater,
dass schon viele K nigss hne gekommen w ren
und versucht h tten, durch die Dornenhecke zu dringen,
aber sie w ren darin h ngengeblieben
und eines traurigen Todes gestorben. Da sprach der Jü ngling:
" Ich fü rchte mich nicht, ich will hinaus
und das sch ne Dornr schen sehen."
Der gute Alte mochte ihm abraten, wie er wollte,
er h rte nicht auf seine Worte. Nun waren,
aber gerade die hundert Jahre verflossen,
und der Tag war gekommen, wo Dornr schen wieder erwachen sollte.
Als der K nigssohn sich der Dornenhecke n herte,
waren es lauter grosse sch ne Blumen,
die taten sich von selbst auseinander
und lie en ihn unbesch digt hindurch,
und hinter ihm taten sie sich wieder als Hecke zusammen.
Im Schlosshof sah er die Pferde und scheckigen Jagdhunde liegen
und schlafen, auf dem Dach sassen die Tauben
und hatten das K pfchen unter den Flü gel gesteckt.
Und als er ins Haus kam, schliefen die Fliegen an der Wand,
der Koch in der Kü che hielt noch die Hand,
als wollte er den Jungen anpacken,
und die Magd sass vor dem schwarzen Huhn,
das sollte gerupft werden.
Da ging er weiter und sah im Saale den ganzen Hofstaat liegen
und schlafen, und oben bei dem Throne lag der K nig und die K nigin.
Da ging er noch weiter, und alles war so still,
dass einer seinen Atem h ren konnte,
und endlich kam er zu dem Turm
und ffnete die Tü re zu der kleinen Stube,
in welcher Dornr schen schlief. Da lag es und war so sch n,
dass er die Augen nicht abwenden konnte
und er bü ckte sich und gab ihm einen Kuss.
Wie er es mit dem Kuss berü hrt hatte,
schlug Dornr schen die Augen auf, erwachte,
und blickte ihn ganz freundlich an.
Da gingen sie zusammen herab, und der K nig erwachte
und die K nigin und der ganze Hofstaat,
und sahen einander mit grossen Augen an.
Und die Pferde im Hof standen auf und rü ttelten sich
die Jagdhunde sprangen und wedelten
die Tauben auf dem Dach zogen das K pfchen unterm Flü gel hervor,
sahen umher und flogen ins Feld
die Fliegen an den W nden krochen weiter
das Feuer in der Kü che erhob sich,
flackerte und kochte das Essen
der Braten fing wieder an zu brutzeln
und der Koch gab dem Jungen eine Ohrfeige,
dass er schrie und die Magd rupfte das Huhn fertig.
Und da wurde die Hochzeit des K nigssohns mit dem Dornr schen
in aller Pracht gefeiert, und sie lebten vergnü gt bis an ihr Ende.
Vor Zeiten war ein K nig und eine K nigin, die sprachen jeden Tag:
" Ach, wenn wir doch ein Kind h tten!" und kriegten immer keins.
Da trug es sich zu, als die K nigin einmal im Bade sa,
dass ein Frosch aus dem Wasser ans Land kroch und zu ihr sprach:
" Dein Wunsch wird erfü llt werden, ehe ein Jahr vergeht,
wirst du eine Tochter zur Welt bringen."
Was der Frosch gesagt hatte, das geschah,
die K nigin gebar ein M dchen, das war so sch n, dass der K nig vor Freude sich nicht zu lassen wusste und ein gro es Fest anstellte.
Er lud nicht blo seine Freunde, Verwandte und Bekannte,
sondern auch die weisen Frauen dazu ein,
damit sie dem Kind hold und gewogen w ren.
Es waren ihrer dreizehn in seinem Reich,
weil er aber nur zw lf goldene Teller hatte,
von welchen sie essen sollten,
so musste eine von ihnen daheim bleiben.
Das Fest wurde mit aller Pracht gefeiert und als es zu Ende war, beschenkten die weisen Frauen das Kind mit ihren Wundergaben:
die eine mit Tugend, die andere mit Sch nheit, die dritte mit Reichtum, und so mit allem, was auf der Welt zu wü nschen ist.
Als elfe ihre Sprü che eben getan hatten
trat pl tzlich die dreizehnte herein. Sie wollte sich dafü r r chen,
dass sie nicht eingeladen war,
ohne jemand zu grü ssen oder nur anzusehen,
rief sie mit lauter Stimme:
" Die K nigstochter soll sich in ihrem fü nfzehnten Jahr
an einer Spindel stechen und tot hinfallen."
Und ohne ein Wort weiter zu sprechen,
drehte sie sich um und verliess den Saal.
Alle waren erschrocken, da trat die zw lfte hervor,
die ihren Wunsch noch ü brig hatte und weil sie den b sen Spruch nicht aufheben, sondern nur ihn mildern konnte, so sagte sie:
" Es soll aber kein Tod sein, sondern ein hundertj hriger tiefer Schlaf,
in welchen die K nigstochter f llt."
Der K nig, der sein liebes Kind vor dem Unglü ck gern bewahren wollte, lie den Befehl ausgehen, dass alle Spindeln im ganzen K nigreich vebrannt werden. An dem M dchen aber wurden die Sprü che der weisen Frauen s mtlich erfü llt, denn es war so sch n, sittsam, freundlich und verst ndig, dass es jedermann, er es ansah, lieb haben musste.
Es geschah, dass an dem Tage, wo es gerade fü nfzehn Jahr alt ward,
der K nig und die K nigin nicht zu Haus waren,
und das M dchen ganz allein im Schloss zurü ckblieb.
Da ging es allerorten herum, besah Stuben und Kammern,
wie es Lust hatte, und kam endlich auch an einen alten Turm.
Es stieg die enge Wendeltreppe hinauf, und gelangte zu einer kleinen Tü re. In dem Schloss steckte ein verrosteter Schlü ssel,
und als es umdrehte, sprang die Tü re auf,
und da sa in einem kleinen Stü bchen eine alte Frau mit einer Spindel
und spann emsig ihren Flachs.
" Guten Tag, du altes Mü tterchen," sprach die K nigstochter,
" Was machst du da?" " Ich spinne,
" sagte die Alte und nickte mit dem Kopf .
" Was ist das fü r ein Ding, das so lustig herumspringt?"
sprach das M dchen, nahm die Spindel und wollte auch spinnen.
Kaum hatte sie aber die Spindel angerü hrt,
so ging der Zauberspruch in Erfü llung, und sie stach sich in den Finger.
In dem Augenblick aber, wo sie den Stich empfand,
fiel sie auf das Bett nieder das da stand, und lag in einem tiefen Schlaf.
Und dieser Schlaf verbreite sich ü ber das ganze Schloss:
der K nig und die K nigin, die eben heimgekommen waren
und in den Saal getreten waren, fingen an zuschlafen
und der ganze Hofstaat mit ihnen.
Da schliefen auch die Pferde im Stall, die Hunde im Hof,
die Tauben auf dem Dach, die Fliegen an der Wand, ja,
das Feuer, das auf dem Herde flackerte, wurde still
und schlief ein, und der Braten h rte auf zu brutzeln,
und der Koch, der den Kü chenjungen,
weil er etwas versehen hatte, in den Haaren ziehen wollte,
lie ihn los und schlief. Und der Wind legt sich,
und auf den B umen vor dem Schloss regte sich kein Bl ttchen mehr. Rings um das Schloss aber begann eine Dornenhecke zu wachsen,
die jedes Jahr h her ward, und endlich das ganze Schloss umzog
und darü ber hinauswuchs, dass gar nichts davon zu sehen war,
selbst nicht die Fahne auf den Dach.
Es ging aber die Sage in dem Land von
dem sch nen schlafenden Dornr schen,
denn so ward die K nigstochter genannt,
also dass von Zeit zu Zeit K nigss hne kamen
und durch die Hecke in das Schloss dringen wollten.
Es war ihnen aber nicht m glich, denn die Dornen,
als h tten sie H nde, hielten fest zusammen,
und die Jü nglinge blieben darin h ngen,
konnten sich nicht wieder losmachen
und starben eines j mmerlichen Todes.
Nach langen Jahren kam wieder einmal ein K nigssohn in das Land,
und h rte, wie ein alter Mann von der Dornenhecke erz hlte,
es sollte ein Schloss dahinter stehen,
in welchem eine wundersch ne K nigstochter,
Dornr schen genannt, schon seit hundert Jahren schliefe,
und mit ihr der K nig und die K nigin und der ganze Hofstaat.
Er wusste auch von seinem Grossvater,
dass schon viele K nigss hne gekommen w ren
und versucht h tten, durch die Dornenhecke zu dringen,
aber sie w ren darin h ngengeblieben
und eines traurigen Todes gestorben. Da sprach der Jü ngling:
" Ich fü rchte mich nicht, ich will hinaus
und das sch ne Dornr schen sehen."
Der gute Alte mochte ihm abraten, wie er wollte,
er h rte nicht auf seine Worte. Nun waren,
aber gerade die hundert Jahre verflossen,
und der Tag war gekommen, wo Dornr schen wieder erwachen sollte.
Als der K nigssohn sich der Dornenhecke n herte,
waren es lauter grosse sch ne Blumen,
die taten sich von selbst auseinander
und lie en ihn unbesch digt hindurch,
und hinter ihm taten sie sich wieder als Hecke zusammen.
Im Schlosshof sah er die Pferde und scheckigen Jagdhunde liegen
und schlafen, auf dem Dach sassen die Tauben
und hatten das K pfchen unter den Flü gel gesteckt.
Und als er ins Haus kam, schliefen die Fliegen an der Wand,
der Koch in der Kü che hielt noch die Hand,
als wollte er den Jungen anpacken,
und die Magd sass vor dem schwarzen Huhn,
das sollte gerupft werden.
Da ging er weiter und sah im Saale den ganzen Hofstaat liegen
und schlafen, und oben bei dem Throne lag der K nig und die K nigin.
Da ging er noch weiter, und alles war so still,
dass einer seinen Atem h ren konnte,
und endlich kam er zu dem Turm
und ffnete die Tü re zu der kleinen Stube,
in welcher Dornr schen schlief. Da lag es und war so sch n,
dass er die Augen nicht abwenden konnte
und er bü ckte sich und gab ihm einen Kuss.
Wie er es mit dem Kuss berü hrt hatte,
schlug Dornr schen die Augen auf, erwachte,
und blickte ihn ganz freundlich an.
Da gingen sie zusammen herab, und der K nig erwachte
und die K nigin und der ganze Hofstaat,
und sahen einander mit grossen Augen an.
Und die Pferde im Hof standen auf und rü ttelten sich
die Jagdhunde sprangen und wedelten
die Tauben auf dem Dach zogen das K pfchen unterm Flü gel hervor,
sahen umher und flogen ins Feld
die Fliegen an den W nden krochen weiter
das Feuer in der Kü che erhob sich,
flackerte und kochte das Essen
der Braten fing wieder an zu brutzeln
und der Koch gab dem Jungen eine Ohrfeige,
dass er schrie und die Magd rupfte das Huhn fertig.
Und da wurde die Hochzeit des K nigssohns mit dem Dornr schen
in aller Pracht gefeiert, und sie lebten vergnü gt bis an ihr Ende.
Der Graf Liest
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