| Einsamer Wand'rer, schenk' mir dein Gehör | |
| Das Wesen der Liebe, 's lässt fassen sich schwer | |
| So höret die Mär vom Succubus, der | |
| Laya genannt und dies Wesen erkannt | |
| Vor ewigen Zeiten in tiefster Nacht | |
| Im Schoße des Waldes so alt | |
| Hielten die Irrlichter schaurige Wacht | |
| Die Luft war verzaubert und kalt | |
| Auf einer Lichtung im Kreis aus Stein | |
| Dort, wo die Pilze sprießen | |
| Versammelten sich bei der Elmsfeuer Schein | |
| Die Geister der Wälder und Wiesen | |
| Das Geistervolk sang mit tausend Stimmen | |
| Es huldigt, tanzte und flog | |
| Als plötzlich ihr König, fast wie von Sinnen | |
| Laut und mit Macht seine Stimmte erhob. | |
| "Das Schicksal der Menschen liegt in uns'rer Hand | |
| Die geringer an Zahl | |
| Die Menschen zu locken, zu mehren die Schand' | |
| Um Kurzweil zu finden, das sei uns're Wahl | |
| Die Menschen sind Tiere, denn hört, ihre Herzen | |
| Werden erfüllt von Freuden und Schmerzen | |
| Die ihnen rauben die Lebenskraft | |
| Zerbrecht ihre Seelen, dann ist es geschafft!" | |
| Hervor trat ein Succubus, bleich und schlank | |
| Ein Dämon der Sünden und Lust | |
| Im Volke der Feen ward sie Laya genannt | |
| Ihr Herz war aus Eis, kalt ihre Brust | |
| "Mähtiger König der Elfen und Geister | |
| Dein Lob will ich mir erwerben | |
| Ich ziehe hinaus, oh nächtlicher Meister | |
| Bringe den Fühlenden Tod und Verderben" | |
| "So sei es. Laya, ich schicke dich aus | |
| Reiß' aus den Menschen die Liebe heraus | |
| Verführ' sie des nachts, lieg' ihnen bei | |
| Und am Morgen schon sei ihr klein Leben entzwei!" | |
| Laya begann zu den Menschen zu geh'n | |
| Als Zwielicht die Blätter durchhellte | |
| Ihr Körper war Gift, gefährlich und schön | |
| Ein Schatten, der sich nun zum Lichte gesellte | |
| An einer Ruine von Menschenhand | |
| Da bleib sie staunend steh'n | |
| Betrachtete sich bei tage das Land | |
| Nie hatte sie Sonne geseh'n | |
| Da hörte sie Schritte und drehte sich um | |
| Entlang kam ein Landsknecht, bewehrt | |
| Doch näher besehen, da war er sehr jung | |
| Geschunden die Rüstung, verloren das Schwert | |
| Sie dachte bei sich und insgeheim | |
| Diesen Mann will ich verführ'n | |
| Ist denn sein Körper erst einmal mein | |
| Wird auch die Seele dem Tod angehör'n | |
| Doch er ging des Weges mit müdem Schritt | |
| Und sprach: "Gutes Weib, dort am Hügel herrscht Krieg | |
| So gebet gut Acht, der Feind, er ist nah | |
| Nur noch wenige Stunden, und bald ist der da" | |
| Sie sprach: "Junger Soldat, haltet doch ein | |
| Für diese Nacht sollt ihr am Feuer euch freu'n | |
| Seid nun mein Gast, und für wenige Stunden | |
| Seien gelindert die Wunden" | |
| Des Kriegers Wunde, sie schmerzte ihn sehr | |
| So ließ er sich bald überzeugen | |
| Und abends am Feuer, gedankenschwer | |
| Saß er dann in tiefem Schweigen | |
| Als sie ihn fragte mit süßem Mund | |
| Welch Unglück die Seele geschwärzt | |
| Den Sinn seiner Flucht, was sei der Grund | |
| Dass er dem Kampfe den Rücken gekehrt | |
| "In tausend Gestalten sah ich den Tod: | |
| Pestilenz, Hunger und Krieg | |
| Das eben des Söldners ist Leiden und Not | |
| Lüge der Hunger nach Ruhm und nach Sieg | |
| Doch noch viel schärfer als Lanze und Schwert | |
| Ist jener Schmerz, der ins Herz dir fährt | |
| So trachte ich denn, jenes Leid zu vermeiden | |
| Denn Liebe ist ewiges Leiden! | |
| …Liebe ist ewiges Leiden" | |
| Mit Worten wie Seide sprach sie auf ihn ein: | |
| "Dein Weg war voll Qualen und schwer | |
| Deine Erlösung möchte ich sein | |
| Sorgen brauchst du dich nicht mehr" | |
| Sie holte hervor einen glänzenden Stein | |
| Von Elfenhand, schwarz wie ihr Herz | |
| "Diesen hier nimm wie die Liebe mein | |
| An dich und teile den Schmerz" | |
| Es sprach: "Nicht weiß ich ob's ist die rechte Wahl… | |
| Doch wie sicher kann der Mensch sein? | |
| Glauben und trau'n, sei's auch das letzte Mal | |
| Will ich und werde auf immerdar dein | |
| Denn in deinen Augen, obgleich sie so schön | |
| Da seh' ich unendliches Leid | |
| Als habest du, gleich meiner Selbst, geseh'n | |
| Des eigenen Zweifelns Unendlichkeit" | |
| Nach diesen Worten sah sie ihn an | |
| In ihrem Herzen, da wurde ihr bang | |
| Doch warf sie von sich dies Menschengefühl | |
| Verführte den Krieger, heiss und doch kühl | |
| Denn was er nicht wusste: Der Stein war verflucht | |
| Vom Schlafe verfolgt und vom Tode gesucht | |
| War der, der ihn hegte und bei sich behielt | |
| So schlief nun der Landsknecht, in Ruhe gewiegt | |
| Als dann nach Stunden der Morgen anbrach | |
| Sah sie ihn an, er lag tief im Schlaf | |
| Nackt und betäubt, so ließ sie ihn allein | |
| Auf dass er nun falle den Feinden anheim | |
| Laya zog heimwärts und am Abend schon | |
| Da war sie beim Feenkreis zurück | |
| Prahlte die Tat vor des Nachtkönigs Thron | |
| Dich tief in ihr, da war kein Sieg | |
| Und als dann die Geistschwestern tagten im Wald | |
| Da saß sie ganz abseits und leise | |
| Denn tief in ihr regte sich Unruhe bald | |
| Auf so niemals gekannte Weise | |
| Sie dachte an das, was der Jüngling gesagt | |
| An das, was sie sich erzählt | |
| Nie hatte man ihre Seele erfragt | |
| Niemals zuvor ein Herz sie erwählt | |
| Die Unruhe wuchs wie ein Feuer in ihr | |
| Obgleich sie nicht wusste warum | |
| So lief sie am Morgen von Sinnen schier | |
| Zu den Ruinen und blickte sich um | |
| Und dann, als die Sonne das Dickicht erwärmte | |
| Sah sie des Tyrannen Heer aus der Ferne | |
| Die Angst in ihr wuchs, als den Ort sie gesucht | |
| Wo sie vortags ihren Landsknecht verflucht | |
| Sie fand seinen Körper erschlagen, zerschunden | |
| So lag er im Schatten des Efeus seit Stunden | |
| Still war der Atem, gebrochen der Blick | |
| Ihr Juwel an die leblose Brust gedrückt | |
| Auf Knien gesunken, die Augen geweitet | |
| Sah sie was dem Manne passiert | |
| Welch Ungemach sie dort dem Liebsten bereiet | |
| Den sie erst kürzlich als Feindin verführt | |
| Die Tränen, die heftig sie auf ihn vergoss | |
| War'n fremd ihr, weil sie nicht verstand | |
| Was tief in ihr schrie und ihr Feenherz verdross | |
| Denn nie zuvor hatte sie Liebe gekannt | |
| Sie rannte davon, in Schmerzen und Gram | |
| Verirrt in den Tiefen der Pein | |
| Der sie anheim fiel und niemals entkam | |
| Denn Feen sind verdammt, unsterblich zu sein | |
| Und wenn du heut gehst durch den Walde allein | |
| Und findest am Weg einen schwarzen Stein | |
| Dann denk' an dies' Lied aus vergessenen Zeiten | |
| Denn Liebe | |
| … ist ewiges Leiden |
| Einsamer Wand' rer, schenk' mir dein Geh r | |
| Das Wesen der Liebe, ' s l sst fassen sich schwer | |
| So h ret die M r vom Succubus, der | |
| Laya genannt und dies Wesen erkannt | |
| Vor ewigen Zeiten in tiefster Nacht | |
| Im Scho e des Waldes so alt | |
| Hielten die Irrlichter schaurige Wacht | |
| Die Luft war verzaubert und kalt | |
| Auf einer Lichtung im Kreis aus Stein | |
| Dort, wo die Pilze sprie en | |
| Versammelten sich bei der Elmsfeuer Schein | |
| Die Geister der W lder und Wiesen | |
| Das Geistervolk sang mit tausend Stimmen | |
| Es huldigt, tanzte und flog | |
| Als pl tzlich ihr K nig, fast wie von Sinnen | |
| Laut und mit Macht seine Stimmte erhob. | |
| " Das Schicksal der Menschen liegt in uns' rer Hand | |
| Die geringer an Zahl | |
| Die Menschen zu locken, zu mehren die Schand' | |
| Um Kurzweil zu finden, das sei uns' re Wahl | |
| Die Menschen sind Tiere, denn h rt, ihre Herzen | |
| Werden erfü llt von Freuden und Schmerzen | |
| Die ihnen rauben die Lebenskraft | |
| Zerbrecht ihre Seelen, dann ist es geschafft!" | |
| Hervor trat ein Succubus, bleich und schlank | |
| Ein D mon der Sü nden und Lust | |
| Im Volke der Feen ward sie Laya genannt | |
| Ihr Herz war aus Eis, kalt ihre Brust | |
| " M htiger K nig der Elfen und Geister | |
| Dein Lob will ich mir erwerben | |
| Ich ziehe hinaus, oh n chtlicher Meister | |
| Bringe den Fü hlenden Tod und Verderben" | |
| " So sei es. Laya, ich schicke dich aus | |
| Rei' aus den Menschen die Liebe heraus | |
| Verfü hr' sie des nachts, lieg' ihnen bei | |
| Und am Morgen schon sei ihr klein Leben entzwei!" | |
| Laya begann zu den Menschen zu geh' n | |
| Als Zwielicht die Bl tter durchhellte | |
| Ihr K rper war Gift, gef hrlich und sch n | |
| Ein Schatten, der sich nun zum Lichte gesellte | |
| An einer Ruine von Menschenhand | |
| Da bleib sie staunend steh' n | |
| Betrachtete sich bei tage das Land | |
| Nie hatte sie Sonne geseh' n | |
| Da h rte sie Schritte und drehte sich um | |
| Entlang kam ein Landsknecht, bewehrt | |
| Doch n her besehen, da war er sehr jung | |
| Geschunden die Rü stung, verloren das Schwert | |
| Sie dachte bei sich und insgeheim | |
| Diesen Mann will ich verfü hr' n | |
| Ist denn sein K rper erst einmal mein | |
| Wird auch die Seele dem Tod angeh r' n | |
| Doch er ging des Weges mit mü dem Schritt | |
| Und sprach: " Gutes Weib, dort am Hü gel herrscht Krieg | |
| So gebet gut Acht, der Feind, er ist nah | |
| Nur noch wenige Stunden, und bald ist der da" | |
| Sie sprach: " Junger Soldat, haltet doch ein | |
| Fü r diese Nacht sollt ihr am Feuer euch freu' n | |
| Seid nun mein Gast, und fü r wenige Stunden | |
| Seien gelindert die Wunden" | |
| Des Kriegers Wunde, sie schmerzte ihn sehr | |
| So lie er sich bald ü berzeugen | |
| Und abends am Feuer, gedankenschwer | |
| Sa er dann in tiefem Schweigen | |
| Als sie ihn fragte mit sü em Mund | |
| Welch Unglü ck die Seele geschw rzt | |
| Den Sinn seiner Flucht, was sei der Grund | |
| Dass er dem Kampfe den Rü cken gekehrt | |
| " In tausend Gestalten sah ich den Tod: | |
| Pestilenz, Hunger und Krieg | |
| Das eben des S ldners ist Leiden und Not | |
| Lü ge der Hunger nach Ruhm und nach Sieg | |
| Doch noch viel sch rfer als Lanze und Schwert | |
| Ist jener Schmerz, der ins Herz dir f hrt | |
| So trachte ich denn, jenes Leid zu vermeiden | |
| Denn Liebe ist ewiges Leiden! | |
| Liebe ist ewiges Leiden" | |
| Mit Worten wie Seide sprach sie auf ihn ein: | |
| " Dein Weg war voll Qualen und schwer | |
| Deine Erl sung m chte ich sein | |
| Sorgen brauchst du dich nicht mehr" | |
| Sie holte hervor einen gl nzenden Stein | |
| Von Elfenhand, schwarz wie ihr Herz | |
| " Diesen hier nimm wie die Liebe mein | |
| An dich und teile den Schmerz" | |
| Es sprach: " Nicht wei ich ob' s ist die rechte Wahl | |
| Doch wie sicher kann der Mensch sein? | |
| Glauben und trau' n, sei' s auch das letzte Mal | |
| Will ich und werde auf immerdar dein | |
| Denn in deinen Augen, obgleich sie so sch n | |
| Da seh' ich unendliches Leid | |
| Als habest du, gleich meiner Selbst, geseh' n | |
| Des eigenen Zweifelns Unendlichkeit" | |
| Nach diesen Worten sah sie ihn an | |
| In ihrem Herzen, da wurde ihr bang | |
| Doch warf sie von sich dies Menschengefü hl | |
| Verfü hrte den Krieger, heiss und doch kü hl | |
| Denn was er nicht wusste: Der Stein war verflucht | |
| Vom Schlafe verfolgt und vom Tode gesucht | |
| War der, der ihn hegte und bei sich behielt | |
| So schlief nun der Landsknecht, in Ruhe gewiegt | |
| Als dann nach Stunden der Morgen anbrach | |
| Sah sie ihn an, er lag tief im Schlaf | |
| Nackt und bet ubt, so lie sie ihn allein | |
| Auf dass er nun falle den Feinden anheim | |
| Laya zog heimw rts und am Abend schon | |
| Da war sie beim Feenkreis zurü ck | |
| Prahlte die Tat vor des Nachtk nigs Thron | |
| Dich tief in ihr, da war kein Sieg | |
| Und als dann die Geistschwestern tagten im Wald | |
| Da sa sie ganz abseits und leise | |
| Denn tief in ihr regte sich Unruhe bald | |
| Auf so niemals gekannte Weise | |
| Sie dachte an das, was der Jü ngling gesagt | |
| An das, was sie sich erz hlt | |
| Nie hatte man ihre Seele erfragt | |
| Niemals zuvor ein Herz sie erw hlt | |
| Die Unruhe wuchs wie ein Feuer in ihr | |
| Obgleich sie nicht wusste warum | |
| So lief sie am Morgen von Sinnen schier | |
| Zu den Ruinen und blickte sich um | |
| Und dann, als die Sonne das Dickicht erw rmte | |
| Sah sie des Tyrannen Heer aus der Ferne | |
| Die Angst in ihr wuchs, als den Ort sie gesucht | |
| Wo sie vortags ihren Landsknecht verflucht | |
| Sie fand seinen K rper erschlagen, zerschunden | |
| So lag er im Schatten des Efeus seit Stunden | |
| Still war der Atem, gebrochen der Blick | |
| Ihr Juwel an die leblose Brust gedrü ckt | |
| Auf Knien gesunken, die Augen geweitet | |
| Sah sie was dem Manne passiert | |
| Welch Ungemach sie dort dem Liebsten bereiet | |
| Den sie erst kü rzlich als Feindin verfü hrt | |
| Die Tr nen, die heftig sie auf ihn vergoss | |
| War' n fremd ihr, weil sie nicht verstand | |
| Was tief in ihr schrie und ihr Feenherz verdross | |
| Denn nie zuvor hatte sie Liebe gekannt | |
| Sie rannte davon, in Schmerzen und Gram | |
| Verirrt in den Tiefen der Pein | |
| Der sie anheim fiel und niemals entkam | |
| Denn Feen sind verdammt, unsterblich zu sein | |
| Und wenn du heut gehst durch den Walde allein | |
| Und findest am Weg einen schwarzen Stein | |
| Dann denk' an dies' Lied aus vergessenen Zeiten | |
| Denn Liebe | |
| ist ewiges Leiden |
| Einsamer Wand' rer, schenk' mir dein Geh r | |
| Das Wesen der Liebe, ' s l sst fassen sich schwer | |
| So h ret die M r vom Succubus, der | |
| Laya genannt und dies Wesen erkannt | |
| Vor ewigen Zeiten in tiefster Nacht | |
| Im Scho e des Waldes so alt | |
| Hielten die Irrlichter schaurige Wacht | |
| Die Luft war verzaubert und kalt | |
| Auf einer Lichtung im Kreis aus Stein | |
| Dort, wo die Pilze sprie en | |
| Versammelten sich bei der Elmsfeuer Schein | |
| Die Geister der W lder und Wiesen | |
| Das Geistervolk sang mit tausend Stimmen | |
| Es huldigt, tanzte und flog | |
| Als pl tzlich ihr K nig, fast wie von Sinnen | |
| Laut und mit Macht seine Stimmte erhob. | |
| " Das Schicksal der Menschen liegt in uns' rer Hand | |
| Die geringer an Zahl | |
| Die Menschen zu locken, zu mehren die Schand' | |
| Um Kurzweil zu finden, das sei uns' re Wahl | |
| Die Menschen sind Tiere, denn h rt, ihre Herzen | |
| Werden erfü llt von Freuden und Schmerzen | |
| Die ihnen rauben die Lebenskraft | |
| Zerbrecht ihre Seelen, dann ist es geschafft!" | |
| Hervor trat ein Succubus, bleich und schlank | |
| Ein D mon der Sü nden und Lust | |
| Im Volke der Feen ward sie Laya genannt | |
| Ihr Herz war aus Eis, kalt ihre Brust | |
| " M htiger K nig der Elfen und Geister | |
| Dein Lob will ich mir erwerben | |
| Ich ziehe hinaus, oh n chtlicher Meister | |
| Bringe den Fü hlenden Tod und Verderben" | |
| " So sei es. Laya, ich schicke dich aus | |
| Rei' aus den Menschen die Liebe heraus | |
| Verfü hr' sie des nachts, lieg' ihnen bei | |
| Und am Morgen schon sei ihr klein Leben entzwei!" | |
| Laya begann zu den Menschen zu geh' n | |
| Als Zwielicht die Bl tter durchhellte | |
| Ihr K rper war Gift, gef hrlich und sch n | |
| Ein Schatten, der sich nun zum Lichte gesellte | |
| An einer Ruine von Menschenhand | |
| Da bleib sie staunend steh' n | |
| Betrachtete sich bei tage das Land | |
| Nie hatte sie Sonne geseh' n | |
| Da h rte sie Schritte und drehte sich um | |
| Entlang kam ein Landsknecht, bewehrt | |
| Doch n her besehen, da war er sehr jung | |
| Geschunden die Rü stung, verloren das Schwert | |
| Sie dachte bei sich und insgeheim | |
| Diesen Mann will ich verfü hr' n | |
| Ist denn sein K rper erst einmal mein | |
| Wird auch die Seele dem Tod angeh r' n | |
| Doch er ging des Weges mit mü dem Schritt | |
| Und sprach: " Gutes Weib, dort am Hü gel herrscht Krieg | |
| So gebet gut Acht, der Feind, er ist nah | |
| Nur noch wenige Stunden, und bald ist der da" | |
| Sie sprach: " Junger Soldat, haltet doch ein | |
| Fü r diese Nacht sollt ihr am Feuer euch freu' n | |
| Seid nun mein Gast, und fü r wenige Stunden | |
| Seien gelindert die Wunden" | |
| Des Kriegers Wunde, sie schmerzte ihn sehr | |
| So lie er sich bald ü berzeugen | |
| Und abends am Feuer, gedankenschwer | |
| Sa er dann in tiefem Schweigen | |
| Als sie ihn fragte mit sü em Mund | |
| Welch Unglü ck die Seele geschw rzt | |
| Den Sinn seiner Flucht, was sei der Grund | |
| Dass er dem Kampfe den Rü cken gekehrt | |
| " In tausend Gestalten sah ich den Tod: | |
| Pestilenz, Hunger und Krieg | |
| Das eben des S ldners ist Leiden und Not | |
| Lü ge der Hunger nach Ruhm und nach Sieg | |
| Doch noch viel sch rfer als Lanze und Schwert | |
| Ist jener Schmerz, der ins Herz dir f hrt | |
| So trachte ich denn, jenes Leid zu vermeiden | |
| Denn Liebe ist ewiges Leiden! | |
| Liebe ist ewiges Leiden" | |
| Mit Worten wie Seide sprach sie auf ihn ein: | |
| " Dein Weg war voll Qualen und schwer | |
| Deine Erl sung m chte ich sein | |
| Sorgen brauchst du dich nicht mehr" | |
| Sie holte hervor einen gl nzenden Stein | |
| Von Elfenhand, schwarz wie ihr Herz | |
| " Diesen hier nimm wie die Liebe mein | |
| An dich und teile den Schmerz" | |
| Es sprach: " Nicht wei ich ob' s ist die rechte Wahl | |
| Doch wie sicher kann der Mensch sein? | |
| Glauben und trau' n, sei' s auch das letzte Mal | |
| Will ich und werde auf immerdar dein | |
| Denn in deinen Augen, obgleich sie so sch n | |
| Da seh' ich unendliches Leid | |
| Als habest du, gleich meiner Selbst, geseh' n | |
| Des eigenen Zweifelns Unendlichkeit" | |
| Nach diesen Worten sah sie ihn an | |
| In ihrem Herzen, da wurde ihr bang | |
| Doch warf sie von sich dies Menschengefü hl | |
| Verfü hrte den Krieger, heiss und doch kü hl | |
| Denn was er nicht wusste: Der Stein war verflucht | |
| Vom Schlafe verfolgt und vom Tode gesucht | |
| War der, der ihn hegte und bei sich behielt | |
| So schlief nun der Landsknecht, in Ruhe gewiegt | |
| Als dann nach Stunden der Morgen anbrach | |
| Sah sie ihn an, er lag tief im Schlaf | |
| Nackt und bet ubt, so lie sie ihn allein | |
| Auf dass er nun falle den Feinden anheim | |
| Laya zog heimw rts und am Abend schon | |
| Da war sie beim Feenkreis zurü ck | |
| Prahlte die Tat vor des Nachtk nigs Thron | |
| Dich tief in ihr, da war kein Sieg | |
| Und als dann die Geistschwestern tagten im Wald | |
| Da sa sie ganz abseits und leise | |
| Denn tief in ihr regte sich Unruhe bald | |
| Auf so niemals gekannte Weise | |
| Sie dachte an das, was der Jü ngling gesagt | |
| An das, was sie sich erz hlt | |
| Nie hatte man ihre Seele erfragt | |
| Niemals zuvor ein Herz sie erw hlt | |
| Die Unruhe wuchs wie ein Feuer in ihr | |
| Obgleich sie nicht wusste warum | |
| So lief sie am Morgen von Sinnen schier | |
| Zu den Ruinen und blickte sich um | |
| Und dann, als die Sonne das Dickicht erw rmte | |
| Sah sie des Tyrannen Heer aus der Ferne | |
| Die Angst in ihr wuchs, als den Ort sie gesucht | |
| Wo sie vortags ihren Landsknecht verflucht | |
| Sie fand seinen K rper erschlagen, zerschunden | |
| So lag er im Schatten des Efeus seit Stunden | |
| Still war der Atem, gebrochen der Blick | |
| Ihr Juwel an die leblose Brust gedrü ckt | |
| Auf Knien gesunken, die Augen geweitet | |
| Sah sie was dem Manne passiert | |
| Welch Ungemach sie dort dem Liebsten bereiet | |
| Den sie erst kü rzlich als Feindin verfü hrt | |
| Die Tr nen, die heftig sie auf ihn vergoss | |
| War' n fremd ihr, weil sie nicht verstand | |
| Was tief in ihr schrie und ihr Feenherz verdross | |
| Denn nie zuvor hatte sie Liebe gekannt | |
| Sie rannte davon, in Schmerzen und Gram | |
| Verirrt in den Tiefen der Pein | |
| Der sie anheim fiel und niemals entkam | |
| Denn Feen sind verdammt, unsterblich zu sein | |
| Und wenn du heut gehst durch den Walde allein | |
| Und findest am Weg einen schwarzen Stein | |
| Dann denk' an dies' Lied aus vergessenen Zeiten | |
| Denn Liebe | |
| ist ewiges Leiden |