[00:07.02]An Die Deutschen [00:08.64](Karl Wolfskehl) [00:09.55]Die weltzeit die wir kennen schuf der geist [00:10.44](Stefan George) [00:11.60]DAS LIED [00:16.34]Kein stern und kein jahr [00:20.29]Vernichtet den geist [00:23.92]Allmächtig so wahr [00:27.83]Er noch wundert und preist [00:32.12](Stefan George) [00:41.29]Euer Wandel war der meine. [00:45.20]Eins mit euch auf Hieb und Stich. [00:49.19]Unverbrüchlich was uns eine, [00:53.43]Eins das Grosse, [00:55.46]eins das Kleine: [00:57.54]Ich war Deutsch und ich war Ich. [01:01.54]Deutscher Gau hat mich geboren, [01:05.76]Deutsches Brot speiste mich gar, [01:09.67]Deutschen Rheines Reben goren [01:14.05]Mir im Blut ein Tausendjahr. [01:17.95]Stürzebach und Stürme rauschten, [01:21.94]Um mich unsrer Wälder Grund, [01:26.01]Frauen schauten, [01:28.17]Knaben lauschten [01:30.43]Auf mein Schreiten, [01:32.50]meinen Mund. [01:34.41]Zu mir traten eure Besten, [01:38.72]Zu mir, [01:39.79]den die Flamme heisst – [01:42.68]Ob im Osten, [01:44.78]ob im Westen: [01:46.80]Wo ich bin ist Deutscher Geist. [01:50.89]Wo ich bin ist Deutscher Geist. [01:55.19]Eure Kaiser sind auch meine. [01:59.17]Grosskarl, mild gestreng und fron, [02:03.15]Unter Seiner Sonnen Scheine [02:07.21]Zog der Ahn zum Frankenthron [02:11.24]Nach Magonz. Sein Spross, der klare [02:15.48]Ritter, Raw Kalonymos [02:19.34]Gab, auf dass er Treue wahre, [02:23.52]Treue kaiserlichem Aare, [02:27.75]Anderm Otto, da furchbare [02:31.78]Not ihn bog, sein eigen Ross. [02:35.60]Und zum wahrsten Gibellinen [02:39.92]Friedrich, aller Kronen Kron, [02:44.21]Eilten, Guts und Bluts zu dienen, [02:48.37]Jude, Christ und Wüstensohn. [02:52.45]Eure Dichter sind auch meine. [02:56.69]Auf rief ich Held Hildebrand, [03:00.46]Mit dem Schwelg sass ich beim Weine, [03:04.80]Mit Herrn Walther auf dem Steine, [03:08.82]Fuhr mit dir durchs welsche Land, [03:12.74]Erzpoet, zu Reinalds Ruhme, [03:16.94]Flocht den vollsten Blütenstrauss, [03:21.01]Wählend, wägend Blum auf Blume, [03:25.29]Mir und eucch für unser Haus. [03:29.47]Mir und eucch für unser Haus. [03:33.65]Eure Mär ist auch die meine. [03:37.67]Von helldüsterm Bruderpaar, [03:41.44]Blindem, der den Blanken töte, [03:45.87]Hoeder-Vult, von Speer und Flöte [03:49.91]Flüstert’ ich euch, mir in Reine [03:53.93]Rauschte Schwangotts Flügelschar. [03:57.90]Nun im Mantel, nun als Rüde [04:02.26]Lockte, grollte lärmumwogt [04:06.29]Zweimal Wer: ich sah, mich lüde [04:10.36]Ursturm, Einaug, Runenvogt! [04:14.48]Eure Sprache ist auch meine [04:18.61]Liebe Muttersprache, seit [04:22.45]Jener Ahn kam, sie war seine, [04:26.62]Blieb den Kindern, fränkisch breit. [04:30.75]Einverleibt zur Gottesstunde [04:34.82]Sann ich, sang ich, sing ich heut, [04:38.79]Deut und höre frühste Kunde, [04:43.13]Hüte mit in heiliger Runde [04:47.16]Deine, meine Seele, Teut. [04:51.58]Deine, meine Seele, Teut. [04:55.69]Denn dein Tram ist auch der meine. [04:59.78]Vom geheimen deutschen Fug, [05:03.65]Von der Braut im Zauberschreine, [05:08.19]Vom Kristallnetz, das die Feine [05:12.01]Selbst gewirkt und um sich schlug, [05:16.03]Bis, erwacht, sie’s über Weiten [05:20.20]Ausspannt in gewaltigem Zug, [05:24.23]Sterne fängt und Gang der Zeiten, [05:28.36]Weiss auch meines Traumes Flug. [05:32.72]Weiss auch meines Traumes Flug. [05:36.80]Und dein Tag gar ist der meine. [05:40.88]Auch um meine Stirne wand [05:44.73]Stefan, Flammenhort vom Rheine, [05:49.01]Herr der Herzen, Er der Eine, [05:53.05]Unsres Stromes Silberband, [05:57.05]Duft des schönen, Schau des neuen [06:01.19]Lebens schenkend, der Gebühr, [06:05.16]Wihend mich, den Immertreuen, [06:09.38]Seiner Sende, seiner Kür, [06:13.36]Seiner Sende,auszustreuen [06:17.70]Junges Gotteslicht im Lied, [06:21.82]Seiner Kür, die goldnem Leuen [06:26.05]Dunkle Fittiche beschied. [06:29.93]Morgens Meister, Stern der Wende [06:33.87]Hat Ihn land mein Sang genannt: [06:37.89]Sohn der Kür, Bote der Sende, [06:42.01]Bleib ich, Flamme, Dir Trabant! [06:46.63]Bleib ich, Flamme, Dir Trabant! [06:51.71]DER ABGESANG [06:53.26]Nur aus dem fernsten her kommt die erneuung. [06:56.76](Stefan George) [07:30.34]Dein Weg ist nicht mehr der meine, [07:34.07]Teut, dir schwant, erkoren seist [07:38.41]Du am Nordgrat, nicht am Rheine, [07:42.31]Lug sei, was dich Andern eine, [07:46.44]Lug das Lamm in Kreuzespeine, [07:50.62]Blut sei Same, Gift der Geist. [07:54.63]Borgst dir Zeichen, Zucht und Richter, [07:58.70]Löschest aus die eignen Lichter, [08:02.62]Fährst vom Weltentempelhaus [08:06.71]Deiner Kaiser, deiner Dichter [08:10.67]Brüllend, Teut, ins Dunkel aus: [08:14.81]Wüsstest du was drinnen kreist! [08:19.20]Nacht hat auch zu mir gesprochen, [08:22.95]Gottesnacht, schwer dröhnt das Wort: [08:27.18]Losgebrochen! Losgebrochen! [08:31.03]Alle meine Pulse pochen [08:35.26]Won dem Rufe: auf und fort! [08:39.32]Und ich folge, und ich weine [08:43.25]Weine, weil das Herz verwaist, [08:47.44]Weil ein Tausendjahr vereist. [08:51.41]Aber ob zum Morgenscheine [08:55.50]Wieder lenkt umwölktes Wort, [08:59.74]Wo ich mich Altvätern eine, [09:03.50]Harrnd, dass Hagadol erscheine – [09:07.73]Ob der Ruf Mich fernhin reisst: [09:11.74]Kür verheisst und Sende Weist. [09:15.58]Weit aus heilig weissem Feuer [09:19.66]Reckt die Hand und heischt der Meister: [09:23.89]überdaure! Bleib am Steuer! [09:27.91]Selige See lacht, Land ergleisst! [09:32.08]Wo du bist, du Immertreuer, [09:35.89]Wo du bist, du Freier, Freister, [09:40.15]Du der wahrt und wagt und preist – [09:45.24]Wo du bist, ist Deutscher Geist! [09:53.40]Wo du bist, ist Deutscher Geist! [10:01.71]Wo du bist, ist Deutscher Geist! [10:09.63]Wo du bist, ist Deutscher Geist! [10:17.53]Wo du bist, ist Deutscher Geist! [10:25.79]Wo du bist, ist Deutscher Geist!