Das Rheingold, Scene 2, I, Wotan! Gemahl! Erwache!

Song Das Rheingold, Scene 2, I, Wotan! Gemahl! Erwache!
Artist Sir Georg Solti
Album Das Rheingold

Lyrics

[01:19.75] Wotan, Gemahl, erwache!
[01:30.96] Der Wonne seligen Saal
[01:37.79] bewachen mir Tür und Tor:
[01:45.31] Mannes Ehre, ewige Macht,
[01:53.44] ragen zu endlosem Ruhm!
[02:04.27] Auf, aus der Traume wonnigem Trug!
[02:07.61] Erwache, Mann, und erwage!
[02:29.37] Vollendet das ewige Werk!
[02:43.98] Auf Berges Gipfel die Gotterburg;
[02:51.71] prachtig prahlt der prangende Bau!
[02:58.68] Wie im Traum ich ihn trug,
[03:06.32] wie mein Wille ihn wies, stark und schon
[03:18.97] steht er zur Schau; hehrer, herrlicher Bau!
[03:50.56] Nur Wonne schafft dir, was mich erschreckt?
[03:54.00] Dich freut die Burg, mir bangt es um Freia!
[04:01.33] Achtloser, lass mich erinnern
[04:04.18] des ausbedungenen Lohns!
[04:09.06] Die Burg ist fertig, verfallen das Pfand:
[04:16.64] vergassest du, was du vergabst?
[04:21.13] Wohl dünkt mich's, was sie bedangen,
[04:24.17] die dort die Burg mir gebaut;
[04:28.61] durch Vertrag zahmt' ich ihr trotzig Gezücht,
[04:34.83] dass sie die hehre Halle mir schüfen;
[04:41.31] die steht nun, dank den Starken:
[04:48.24] um den Sold sorge dich nicht.
[04:51.62] O lachend frevelnder Leichtsinn!
[04:54.92] Liebelosester Frohmut!
[04:58.31] Wusst' ich um euren Vertrag,
[05:01.01] dem Truge hatt' ich gewehrt;
[05:04.39] doch mutig entferntet ihr Manner die Frauen,
[05:09.32] um taub und ruhig vor uns,
[05:12.25] allein mit den Riesen zu tagen:
[05:17.00] so ohne Scham verschenktet ihr Frechen
[05:23.63] Freia, mein holdes Geschwister,
[05:28.52] froh des Schachergewerbs!
[05:31.45] Was ist euch Harten doch heilig und wert,
[05:37.35] giert ihr Manner nach Macht!
[05:46.96] Gleiche Gier war Fricka wohl fremd,
[05:54.88] als selbst um den Bau sie mich bat?
[06:07.31] Um des Gatten Treue besorgt,
[06:14.78] muss traurig ich wohl sinnen,
[06:20.61] wie an mich er zu fesseln,
[06:27.60] zieht's in die Ferne ihn fort:
[06:34.34] herrliche Wohnung, wonniger Hausrat
[06:42.57] sollten dich binden zu saumender Rast.
[06:49.30] Doch du bei dem Wohnbau sannst auf Wehr und Wall allein;
[06:55.63] Herrschaft und Macht soll er dir mehren;
[07:02.61] nur rastlosern Sturm zu erregen,
[07:09.76] erstand dir die ragende Burg.
[07:19.03] Wolltest du Frau in der Feste mich fangen,
[07:26.17] mir Gotte musst du schon gonnen,
[07:31.65] dass, in der Burg gebunden, ich mir
[07:34.65] von aussen gewinne die Welt.
[07:39.73] Wandel und Wechsel liebt, wer lebt;
[07:48.41] das Spiel drum kann ich nicht sparen!
[07:55.19] Liebeloser, leidigster Mann!
[07:58.78] Um der Macht und Herrschaft müssigen Tand
[08:03.62] verspielst du in lasterndem Spott
[08:09.27] Liebe und Weibes Wert?
[08:22.83] Um dich zum Weib zu gewinnen,
[08:26.96] mein eines Auge setzt' ich werbend daran;
[08:37.05] wie torig tadelst du jetzt!
[08:40.30] Ehr' ich die Frauen doch mehr als dich freut;
[08:46.18] und Freia, die gute, geb' ich nicht auf;
[08:50.78] nie sann dies ernstlich mein Sinn.
[08:59.15] So schirme sie jetzt: in schutzloser Angst
[09:02.35] lauft sie nach Hilfe dort her!
[09:08.38] Hilf mir, Schwester! Schütze mich, Schwaher!
[09:14.67] Vom Felsen drüben drohte mir Fasolt,
[09:19.06] mich Holde kam' er zu holen.
[09:25.59] Lass ihn droh'n! Sahst du nicht Loge?
[09:29.24] Dass am liebsten du immer dem Listigen traust!
[09:33.21] Viel Schlimmes schuf er uns schon,
[09:36.25] doch stets bestrickt er dich wieder.
[09:41.98] Wo freier Mut frommt,
[09:45.52] allein frag' ich nach keinem.
[09:49.30] Doch des Feindes Neid zum Nutz sich fügen,
[09:53.39] lehrt nur Schlauheit und List,
[09:57.09] wie Loge verschlagen sie übt.
[10:01.83] Der zum Vertrage mir riet,
[10:04.38] versprach mir, Freia zu losen:
[10:09.02] auf ihn verlass' ich mich nun.
[10:12.76] Und er lasst dich allein!
[10:16.23] Dort schreiten rasch die Riesen heran:
[10:20.38] wo harrt dein schlauer Gehilf'?
[10:25.32] Wo harren meine Brüder, dass Hilfe sie brachten,
[10:30.61] da mein Schwaher die Schwache verschenkt?
[10:34.45] Zu Hilfe, Donner! Hieher, hieher!
[10:41.73] Rette Freia, mein Froh!
[10:46.57] Die in bosem Bund dich verrieten,
[10:49.97] sie alle bergen sich nun!

Pinyin

[01:19.75] Wotan, Gemahl, erwache!
[01:30.96] Der Wonne seligen Saal
[01:37.79] bewachen mir Tü r und Tor:
[01:45.31] Mannes Ehre, ewige Macht,
[01:53.44] ragen zu endlosem Ruhm!
[02:04.27] Auf, aus der Traume wonnigem Trug!
[02:07.61] Erwache, Mann, und erwage!
[02:29.37] Vollendet das ewige Werk!
[02:43.98] Auf Berges Gipfel die Gotterburg
[02:51.71] prachtig prahlt der prangende Bau!
[02:58.68] Wie im Traum ich ihn trug,
[03:06.32] wie mein Wille ihn wies, stark und schon
[03:18.97] steht er zur Schau hehrer, herrlicher Bau!
[03:50.56] Nur Wonne schafft dir, was mich erschreckt?
[03:54.00] Dich freut die Burg, mir bangt es um Freia!
[04:01.33] Achtloser, lass mich erinnern
[04:04.18] des ausbedungenen Lohns!
[04:09.06] Die Burg ist fertig, verfallen das Pfand:
[04:16.64] vergassest du, was du vergabst?
[04:21.13] Wohl dü nkt mich' s, was sie bedangen,
[04:24.17] die dort die Burg mir gebaut
[04:28.61] durch Vertrag zahmt' ich ihr trotzig Gezü cht,
[04:34.83] dass sie die hehre Halle mir schü fen
[04:41.31] die steht nun, dank den Starken:
[04:48.24] um den Sold sorge dich nicht.
[04:51.62] O lachend frevelnder Leichtsinn!
[04:54.92] Liebelosester Frohmut!
[04:58.31] Wusst' ich um euren Vertrag,
[05:01.01] dem Truge hatt' ich gewehrt
[05:04.39] doch mutig entferntet ihr Manner die Frauen,
[05:09.32] um taub und ruhig vor uns,
[05:12.25] allein mit den Riesen zu tagen:
[05:17.00] so ohne Scham verschenktet ihr Frechen
[05:23.63] Freia, mein holdes Geschwister,
[05:28.52] froh des Schachergewerbs!
[05:31.45] Was ist euch Harten doch heilig und wert,
[05:37.35] giert ihr Manner nach Macht!
[05:46.96] Gleiche Gier war Fricka wohl fremd,
[05:54.88] als selbst um den Bau sie mich bat?
[06:07.31] Um des Gatten Treue besorgt,
[06:14.78] muss traurig ich wohl sinnen,
[06:20.61] wie an mich er zu fesseln,
[06:27.60] zieht' s in die Ferne ihn fort:
[06:34.34] herrliche Wohnung, wonniger Hausrat
[06:42.57] sollten dich binden zu saumender Rast.
[06:49.30] Doch du bei dem Wohnbau sannst auf Wehr und Wall allein
[06:55.63] Herrschaft und Macht soll er dir mehren
[07:02.61] nur rastlosern Sturm zu erregen,
[07:09.76] erstand dir die ragende Burg.
[07:19.03] Wolltest du Frau in der Feste mich fangen,
[07:26.17] mir Gotte musst du schon gonnen,
[07:31.65] dass, in der Burg gebunden, ich mir
[07:34.65] von aussen gewinne die Welt.
[07:39.73] Wandel und Wechsel liebt, wer lebt
[07:48.41] das Spiel drum kann ich nicht sparen!
[07:55.19] Liebeloser, leidigster Mann!
[07:58.78] Um der Macht und Herrschaft mü ssigen Tand
[08:03.62] verspielst du in lasterndem Spott
[08:09.27] Liebe und Weibes Wert?
[08:22.83] Um dich zum Weib zu gewinnen,
[08:26.96] mein eines Auge setzt' ich werbend daran
[08:37.05] wie torig tadelst du jetzt!
[08:40.30] Ehr' ich die Frauen doch mehr als dich freut
[08:46.18] und Freia, die gute, geb' ich nicht auf
[08:50.78] nie sann dies ernstlich mein Sinn.
[08:59.15] So schirme sie jetzt: in schutzloser Angst
[09:02.35] lauft sie nach Hilfe dort her!
[09:08.38] Hilf mir, Schwester! Schü tze mich, Schwaher!
[09:14.67] Vom Felsen drü ben drohte mir Fasolt,
[09:19.06] mich Holde kam' er zu holen.
[09:25.59] Lass ihn droh' n! Sahst du nicht Loge?
[09:29.24] Dass am liebsten du immer dem Listigen traust!
[09:33.21] Viel Schlimmes schuf er uns schon,
[09:36.25] doch stets bestrickt er dich wieder.
[09:41.98] Wo freier Mut frommt,
[09:45.52] allein frag' ich nach keinem.
[09:49.30] Doch des Feindes Neid zum Nutz sich fü gen,
[09:53.39] lehrt nur Schlauheit und List,
[09:57.09] wie Loge verschlagen sie ü bt.
[10:01.83] Der zum Vertrage mir riet,
[10:04.38] versprach mir, Freia zu losen:
[10:09.02] auf ihn verlass' ich mich nun.
[10:12.76] Und er lasst dich allein!
[10:16.23] Dort schreiten rasch die Riesen heran:
[10:20.38] wo harrt dein schlauer Gehilf'?
[10:25.32] Wo harren meine Brü der, dass Hilfe sie brachten,
[10:30.61] da mein Schwaher die Schwache verschenkt?
[10:34.45] Zu Hilfe, Donner! Hieher, hieher!
[10:41.73] Rette Freia, mein Froh!
[10:46.57] Die in bosem Bund dich verrieten,
[10:49.97] sie alle bergen sich nun!